A0019/15: Fotoausstellung Lore Krüger

Der Oberbürgermeister wird angeregt, zu prüfen, unter welchen Voraussetzungen die Ausstellung „Lore Krüger – Ein Koffer voller Bilder“ der in Magdeburg geborenen Jüdin Lore Krüger nach Magdeburg geholt werden kann...

09.02.15 –

Der Stadtrat möge beschließen:

Der Oberbürgermeister wird angeregt, zu prüfen, unter welchen Voraussetzungen die Ausstellung „Lore Krüger – Ein Koffer voller Bilder“ der in Magdeburg geborenen Jüdin Lore Krüger nach Magdeburg geholt werden kann.

Da es sich um einen Prüfauftrag handelt, kann auf einen Ausschussverweis verzichtet werden.


Begründung:

Lore, Ottilie Krüger, geborene Heinemann, wurde am 11.März 1914 in Magdeburg als Tochter eines Ingenieurs geboren und besuchte hier die Oberschule. Gemeinsam mit ihrer Schwester und den Eltern ging sie im April 1933 in die Emigration nach Großbritannien, ein Jahr später weiter nach Spanien. Dort in Barcelona und weitergeführt in Paris absolvierte sie eine Ausbildung zur Fotografin.

Sie war an Aktionen zu Unterstützung des republikanischen Spaniens beteiligt. Später ging sie nach Paris, studierte dort Marxismus an der Freien Deutschen Hochschule. 1938 heiratete sie Ernst Krüger, einen leitenden deutschen Gewerkschaftsfunktionär und Kommunisten.

Im Mai 1940 wurde Lore Krüger verhaftet und im Konzentrationslager Gurs in den Pyrenäen interniert. Nach ihrer Freilassung erreichte sie beim mexikanischen Konsul in Marseille ein Einreisevisum für Mexiko. Nach einem halben Jahr halblegalen Aufenthalts gingen sie 1941 in die USA. Die wirtschaftliche Existenz der Familie sicherte Krüger durch ihr Fotoatelier. Sie wurde Mitbegründerin der Exilanten-Zeitschrift The German American undMitglied der Bewegung Freies Deutschland in den USA.

Dezember 1946 kehrte Lore Krüger nach Deutschland zurück und war bis in die 1980er Jahre als Literaturübersetzerin für den Berliner Aufbau-Verlag und freiberufliche Dolmetscherin tätig.

Krüger war Mitglied in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA), im Verband der Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik und als Mitglied des Ehrenpräsidiums der Fédération Internationale des Résistants tätig.

Es sind nur 150 Schwarz-Weiß-Fotografien von Lore Krüger erhalten, keine Negative, keine weiteren Abzüge oder Skizzen. Erst nach Krügers Tod fand ihre Familie die Fotografien in einem Koffer und übergab diesen dem Kurator der Galerie der C/O Berlin Foundation. Seit 23. Januar 2015 werden die Fotografien dort erstmals in einer eigenen Ausstellung gewürdigt.

Es ist zu prüfen, ob es möglich ist, die Ausstellung nach ihrer Beendigung am 10. April in Berlin oder zu einem späteren Zeitpunkt auch in Magdeburg vorstellen zu können.

 

Olaf Meister                                           Alfred Westphal
Fraktionsvorsitzender                           Finanz- und Sozialpolitischer Sprecher

 

Vorläufige Ergebnisse:

 

Wiedervorlage:

 

Ergebnis:

ungeändert beschlossen

Kategorie

Angenommen! | Antrag | Kultur