F0213/20: Umsetzung B-Plan Nr. 241-1 "Breiter Weg/Danzstraße" -Scharlach-Rosskastanien

Die Volksstimme berichtete am 26.09.2020 (siehe unten), dass die Wohnungsbaugenossenschaften ‚Otto-von-Guericke‘ und MWG, aber auch die ...

30.09.20 – von Jürgen Canehl –

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die Volksstimme berichtete am 26.09.2020 (siehe unten), dass die Wohnungsbaugenossenschaften ‚Otto-von-Guericke‘ und MWG, aber auch die Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg begonnen haben auf der Ostseite des Breiten Weges vor ihrem Neubauprojekt amerikanische Amberbäume (Liquidambar styraciflua) zu pflanzen. Es wird weiter berichtet, dass die Wohnungsunternehmen „sich in Absprache mit der Stadtverwaltung darauf geeinigt haben“.

In der Anlage 3, Kap. 3.6, Seite 14 der am 25.06.2015 beschlossenen Drucksache DS470/14 „Bebauungsplan Nr. 241-1 ‚Breiter Weg/Danzstraße‘“ heißt es eindeutig:

„Bei der Neugestaltung des Straßenraumes entlang des Breiten Weges ist auf den öffentlichen Flächenaus städtebaulichen und stadtklimatischen Gründen eine Baumreihe wiederherzustellen und dauerhaft zu erhalten. Die Vorgabe wurde als Festsetzung im Bebauungsplan verankert. Entsprechend der gegenüberliegenden Straßenseite wird die Baumart Aesculus carnea „Briotii“ (Scharlach-Rosskastanie) festgesetzt.“

Der Grund warum die sogenannte „Scharlach-Rosskastanie“ genommen werden soll, besteht nicht nur darin, dass sie schon auf der Westseite des Breiten Weges, z.B. vor der Volksbank und dem Justizzentrum gepflanzt wurde, sondern weil die Kastanie reichlich Pollen und Nektar enthält, im Gegensatz zur „Gemeinen Rosskastanie“ (Aesculus hippocastanum) und weil sie resistent gegen die Miniermotte ist. Bei der roten Rosskastanie sterben die Larven aus bisher unbekannten Gründen.

In diesem Zusammenhang habe ich folgende Fragen:

  1. Ist Ihnen bekannt, dass die Blüten des jetzt ausgesuchten Amberbaums nur sehr geringe Mengen Nektar und keinen Pollen liefern?
  2. Wer in der „Stadtverwaltung“ hat an der Entscheidung mitgewirkt? (Stadtplanungs-, Umwelt- und Tiefbauamt und EB SFM oder ...?)
  3. War das beauftragte Büro der Landschaftsarchitektin Daniela Süßmann nicht umfassend informiert?
  4. Wieso wurden der Stadtrat und/oder die maßgeblichen Ausschüsse nicht beteiligt?
  5. Wieso wird behauptet, dass die vom Stadtrat beschlossene Kastanienart „Briotii“ nicht lieferbar ist? (Das Internet ist voll von Angeboten!)
  6. Könnte es sein, dass seitens der Mitarbeiter*innen der Stadt und der Wohnungsunternehmen vergessen wurde in die Festsetzungen des B-Plans zu sehen?
  7. Sehen Sie noch Möglichkeiten, die ursprünglich im B-Plan festgesetzten Bäume zu pflanzen? (Ohnehin können ‚Briotii‘ auch gut im Frühjahr gepflanzt werden.)

Ich bitte um kurze mündliche Informationen und eine ausführliche schriftliche Beantwortung.

Jürgen Canehl
Stadtrat Grüne/future!, Mitglied im BA SFM

Schriftliche Stellungnahme der Verwaltung

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