F0022/17: Zuwandererkinder an Grundschulen

Vorgestern berichtete die Volksstimme unter dem Titel „Magdeburgs Oberbürgermeister will Einzugsbereiche auflösen“ über Ihre Vorstellungen zur Erleichterung der Integration von Migranten. Seit Monaten werden wir im Bildungsausschuss über die aktuellen Zahlen der Kinder von Migranten in unseren Schulen informiert. Ich teile Ihre Auffassung, dass die ungleichmäßige Verteilung... 

31.01.17 – von Jürgen Canehl –

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

vorgestern berichtete die Volksstimme unter dem Titel „Magdeburgs Oberbürgermeister will Einzugsbereiche auflösen“ über Ihre Vorstellungen zur Erleichterung der Integration von Migranten.

Seit Monaten werden wir im Bildungsausschuss über die aktuellen Zahlen der Kinder von Migranten in unseren Schulen informiert. Ich teile Ihre Auffassung, dass die ungleichmäßige Verteilung der Flüchtlingskinder den Lernerfolg für alle Schüler mindert und die Integration der im Ausland geborenen Kinder erschwert. Verschärft wird die Situation dadurch, dass neuerdings auch Zuwanderer aus EU-Ländern kommen, die nicht nur kein Deutsch, sondern weder lesen noch schreiben können.

Ich verstehe Sie so, dass Sie nicht generell eine Aufhebung der Einzugsbereiche wünschen, sondern das Recht zu einer gleichmäßigeren Verteilung der Kinder, die einer besonderen Förderung bedürfen.

In diesem Zusammenhang stelle ich folgende Fragen:

1. Welchen Stand haben Ihre Bemühungen gegenüber dem Kultusministerium bzw. dem Schulverwaltungsamt?

2. Wie könnte die gleichmäßige Verteilung Emigranten-Kindern und EU-Zuwanderern mit dem heute beschlossenen mit der Einwohnerstatistik ermittelten Modell der Aufteilung der Schulbezirke vereinbart werden?

3. In welchen Schulen gibt es derzeit speziellen Förderunterricht für Zuwanderer? Wie viele Sprachlehrer gibt es noch in Magdeburg – in welchen Schulen?

4. Welche Bemühungen haben Sie gegenüber der Landesregierung und den Fraktionen des Landtages unternommen, damit die Anzahl der Sprachlehrer entsprechend 2016 weiterbeschäftigt werden?

5. Der Redakteur berichtet, dass Ihr Oberbürgermeister-Kollege in Halle die Bezahlung der Sprachlehrer unterstützt. Sollten wir in Magdeburg im Interesse einer guten Integration diesem Beispiel folgen?

6. In welchen Schulen sind die räumlichen Voraussetzungen für Kleingruppen für Sprachförderbedarf vorhanden?

7. Teilen Sie meine Auffassung, dass bei der Bildungskonferenz am 20. Mai 2017 das Thema‚ Beschulung von Zuwandererkindern‘ einen hohen Stellwert haben sollte, wenn bis dahin nicht deutliche Verbesserungen erreicht werden konnten?

Ich bitte um kurze mündliche und ausführliche Beantwortung.

 

Jürgen Canehl
Stadtrat

 

Schriftliche Stellungnahme der Verwaltung S0052/17

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Anfragen | Integration | Schule | Stellungnahme