Der Oberbürgermeister wird beauftragt, den Wegbereiter der ersten Homosexuellen-Bewegung und ehemaligen Bürger der Stadt Magdeburg, Magnus Hirschfeld, in geeigneter Weise an den Stätten seines hiesigen Wirkens zu würdigen und damit über diesen Teil der Magdeburger Geschichte...

21.09.12 –

Der Stadtrat möge beschließen:

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, den Wegbereiter der ersten Homosexuellen-Bewegung und ehemaligen Bürger der Stadt Magdeburg, Magnus Hirschfeld, in geeigneter Weise an den Stätten seines hiesigen Wirkens zu würdigen und damit über diesen Teil der Magdeburger Geschichte und der Geschichte der Bewegung für die Rechte von Schwulen und Lesben zu informieren.
Die Umsetzung geeigneter Vorschläge zur Würdigung Hirschfelds (z. B. durch eine Informationstafel und/oder Straßenbenennung) sollte spätestens bis zum 80. Todestag Hirschfelds im Jahr 2015 erfolgen.

Um Überweisung des Antrages in den KRB-Ausschuss wird gebeten.

Begründung:

Mit Magnus Hirschfeld soll ein in Magdeburg in Vergessenheit geratener ehemaliger Bürger der Stadt wieder stärker in das Bewusstsein rücken.

Magnus Hirschfeld gilt als Wegbereiter der ersten Homosexuellen-Bewegung, da er sich aktiv für die Abschaffung des Strafparagraphen für Homosexualität (§ 175 Strafgesetzbuch) einsetzte. Er war Mitbegründer des wissenschaftlich-humanitären Komitees (WhK), welches sich zum Ziel gesetzt hat, sexuelle Handlungen zwischen Männern zu entkriminalisieren.

In Magdeburg war er von 1894 bis 1896 als Naturheilmediziner tätig. In der Nachtweide 95 in Neustadt betrieb er eine Naturheilanstalt als Sanatorium. Weitere Niederlassungen eröffnete er in der Großen Schulstraße 4 und im Breiten Weg 168 in der Magdeburger Altstadt.

Am 14. Mai 2015 ist der 80. Todestag von Magnus Hirschfeld, ein geeigneter Anlass, um z. B. an einer Informationstafel und/oder bei der feierlichen Benennung einer Straße mit dem Namen des Geehrten an das Leben und Wirken Hirschfelds zu erinnern.

Wolfgang Wähnelt
Fraktionsvorsitzender