A0070/08: Fair und regional produzierte Blumen

Rund 20 Prozent der Schnittblumen, die in Deutschland verkauft werden, kommen aus Entwicklungsländern. Dort sind grundlegende Menschen- und Arbeitsrechte sowie Umweltstandards häufig gesetzlich nicht geregelt oder ihre Einhaltung wird nicht kontrolliert. In der Folge sind auf den großen Blumenplantagen in Afrika oder Lateinamerika ein massiver Pestizideinsatz, die ungefilterte Ableitung von vergiftetem Wasser in Boden und Flüsse sowie sonstige Umweltsünden an der Tagesordnung.

10.04.08 –

Der Stadtrat möge beschließen:

Der Oberbürgermeister wird beauftragt zu prüfen, welche Möglichkeiten bestehen, nur noch fair oder regional produzierte Blumen zu beschaffen. Ziel soll sein:

  • das Beschaffungswesen so zu ändern, dass nur noch Blumen gekauft werden, die aus regionalem Anbau stammen oder nachweislich unter Achtung der Menschenrechte und des Umweltschutzes produziert wurden,
  • alle städtischen Gesellschaften und Gesellschaften mit städtischer Beteiligung zu veranlassen, ihr Einkaufsverhalten ebenfalls in diesem Sinne zu ändern,
  • in Zusammenarbeit mit örtlichen Gärtnereien und Floristikbetrieben Möglichkeiten der Beschaffung zu entwickeln,
  • die Öffentlichkeit über ökologische und soziale Probleme bei der Produktion von Schnittblumen zu informieren und Verbraucher und Verbraucherinnen anregen, beim Kauf von Blumen auf deren Herkunft zu achten.

Begründung:

Rund 20 Prozent der Schnittblumen, die in Deutschland verkauft werden, kommen aus Entwicklungsländern. Dort sind grundlegende Menschen- und Arbeitsrechte sowie Umweltstandards häufig gesetzlich nicht geregelt oder ihre Einhaltung wird nicht kontrolliert. In der Folge sind auf den großen Blumenplantagen in Afrika oder Lateinamerika ein massiver Pestizideinsatz, die ungefilterte Ableitung von vergiftetem Wasser in Boden und Flüsse sowie sonstige Umweltsünden an der Tagesordnung. Gesundheitliche Beeinträchtigungen der Beschäftigten, die in der Regel ohne jede Schutzkleidung und für einen Hungerlohn arbeiten müssen, kommen hinzu.

Diesen Missständen in der Blumenwirtschaft kann der bewusste Kauf regional bzw. unter Einhaltung sozialer und ökologischer Mindeststandards produzierter Pflanzen entgegenwirken. Ihn zu fördern, entspricht in hohem Maße dem Gedanken der Agenda 21 und dem Klimabündnis, in dem die Stadt Magdeburg sich durch ihren Beitritt dazu bekannt hat, ihr Handeln am Ziel der nachhaltigen Entwicklung auszurichten.

Mit dem Flower Label Program (FLP) existiert ein Siegel, welches die Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltstandards bei der Blumenproduktion gewährleistet. Im FLP arbeiten unter anderem auch Brot für die Welt, terre des hommes und etliche Gewerkschaften mit. Informationen sind auf folgenden web-Seiten zu finden: - www.fian.de - www.fairflowers.de

 

Vorläufige Ergebnisse:

 

Wiedervorlage:

Ergebnis:

ohne Beratung in den Fachausschüssen angenommen

Kategorie

Angenommen! | Antrag | interfraktionell | Menschenrechte | Umwelt