Grüne/future! verärgert, aber nicht überrascht über weitere Kostensteigerung am „Tunnel“

Die Fraktion Grüne/future! im Magdeburger Stadtrat ist über die weitere Kostensteigerung von rund 60 Millionen Euro beim Bau der Eisenbahnüberführung Ernst-Reuter-Allee – dem Tunnel – für die Stadt Magdeburg verärgert, aber nicht wirklich überrascht.

23.09.20 –

Die Fraktion Grüne/future! im Magdeburger Stadtrat ist über die weitere Kostensteigerung von rund 60 Millionen Euro beim Bau der Eisenbahnüberführung Ernst-Reuter-Allee – dem Tunnel – für die Stadt Magdeburg verärgert, aber nicht wirklich überrascht. Auf den Stadthaushalt entfallen dabei nach einer aktuellen Vorlage des Oberbürgermeisters weitere 10 und somit insgesamt nun etwa 80 Millionen Euro. „Nach all den Kostensteigerungen der vergangenen Jahre wäre es zu schön gewesen, wenn nicht noch einmal Mehrkosten auf die Landeshauptstadt zugekommen wären“, erklärte Fraktionsvorsitzender Olaf Meister.

Die Mitglieder der Fraktion haben sich teils über Jahre stets gegen den Tunnel positioniert, nach dessen Beschluss durch Stadtratsmehrheit zumindest auf Kostenkontrolle gepocht – vergeblich. Über die gesamte Bauzeit sind die Gesamtkosten, die 2009 mit 37 Millionen Euro beziffert wurden, stetig weiter in die Höhe gewachsen. Und das trotz eines Stadtratsbeschlusses auf Initiative der SPD aus dem Jahr 2007, wonach Kostensteigerungen im städtischen Anteil von über 10 Prozent nicht mitgetragen werden sollten. Nach ersten Planungen 2006 hatte der Eigenanteil noch 21 Millionen Euro betragen.

Die Abhängigkeit vom Bauherrn im Bereich der Eisenbahnüberführung habe dazu geführt, dass die Stadt regelrecht erpressbar geworden sei, schildert Meister. „Mit den im Tunnel verbauten Millionen hätte man anderenorts in Magdeburg viel Gutes bewirken können“, ist der Fraktionsvorsitzende überzeugt.

Besonders ärgerlich ist aus Sicht der Fraktion, dass der versprochene Fortschritt für Rad- und Fußverkehr im Bereich City Carré inzwischen ins Gegenteil umgeschlagen ist. Die dortigen Wegebreiten werden den Anforderungen des Radverkehrs der Zukunft nicht gerecht werden können.

„Wir als Stadträt*innen müssen uns überlegen, wie wir bei zukünftigen Großprojekten in der Stadt derartige Kostensteigerungen besser in den Griff bekommen können“, mahnt auch Fraktionsvorsitzende Madeleine Linke. Bei der Sanierung der Stadthalle, beim Bau der Strombrückenverlängerung und beim ebenso in Zukunft anstehenden Ersatzneubau für die Strombrücke selbst gelte es genau hinzusehen.

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