Zur Eröffnung der diesjährigen CSD-Woche (14.-23.08.) am 14.05. hatte die Stadt um 15.00 Uhr zum Empfang ins Alte Rathaus geladen. Als Auftakt und visuelles Symbol für die CSD-Woche wurde zunächst die Regenbogenfahne vor dem Rathaus gehisst, mittlerweile eine gute Tradition, an der Politikerinnen aller Parteien aus Land und Stadt teilnehmen. Schirmherr des diesjährigen CSD 2015, der unter dem Motto „LSBI*-Rechte sind Menschenrechte“ steht, ist...

18.08.15 –

Zur Eröffnung der diesjährigen CSD-Woche (14.-23.08.) am 14.05. hatte die Stadt um 15.00 Uhr zum Empfang ins Alte Rathaus geladen. Als Auftakt und visuelles Symbol für die CSD-Woche wurde zunächst die Regenbogenfahne vor dem Rathaus gehisst, mittlerweile eine gute Tradition, an der Politikerinnen aller Parteien aus Land und Stadt teilnehmen.
Schirmherr des diesjährigen CSD 2015, der unter dem Motto „LSBI*-Rechte sind Menschenrechte“ steht, ist Sören Herbst (MdL), stellvertretender Fraktionsvorsitzender sowohl der Landtags- als auch der Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen.

Allerdings hat sich die Stadt Magdeburg anfangs recht schwer getan, mit diesem symbolischen Akt des Hissens der Regenbogenfahne, Zeichen für die Unterstützung des Anliegens der LesBiSchwule Community, selbstverständlich umzugehen. Dazu bedurfte es zunächst einer interfraktionellen Antragsinitiative der Linken und Grünen im Stadtrat von Magdeburg. Diese Initiative ist mittlerweile fünf Jahre her (Stadtrat am 24.06.2010) und seit dem Jahr 2011 wird die Regenbogenfahne in der Zeit der CSD-Woche nun auch vor dem Magdeburger Rathaus traditionell gehisst, begleitet vom Empfang im Rathaus - ein hartes Stück Arbeit.
Weiterhin wurde in dem gemeinsamen Antrag von 2010 gefordert, dass der Oberbürgermeister Sorge dafür zu tragen hat, dass die Landeshauptstadt die Veranstaltungen im Rahmen des CSD, insbesondere das Straßenfest, unterstützt und sich entsprechend daran beteiligt, um so die Weltoffenheit Magdeburgs kundzutun.

Zwar hat sich seitdem in Sachen Unterstützung der CSD-Woche seitens der Stadt einiges getan, aber viele der Forderungen von 2010 an die Politik sind auch 2015 nach wie vor aktuell. Dies betrifft die Bundesebene ebenso, wie die Landes- und kommunale Ebene.

Dazu Schirmherr Sören Herbst: „Das diesjährige Motto des CSD kann für Sachsen-Anhalt treffender nicht sein. So forderte der Bundesrat kürzlich auf Initiative der grünen Länder, dass die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet werden soll.
Sachsen-Anhalts Enthaltung im Bundesrat bei der jüngsten Abstimmung im Bundesrat zur Öffnung der Ehe zeigt, dass die Landesregierung von Ministerpräsident Reiner Haseloff der LSBTI*-Community nicht den Respekt entgegenbringt, den sie verdient.
Zu einem modernen Sachsen-Anhalt gehört die volle Akzeptanz aller Menschen. Dies ist eine Frage der Menschenrechte, der Geschlechtergerechtigkeit und der Gleichbehandlung aller Menschen.“

„LSBTI*-Rechte sind Menschenrechte! Das Motto des diesjährigen CSD ist daher hochaktuell.  Einerseits ist 2015 ein Jahr historischer Entscheidungen. Das Ja zur Ehe für gleichgeschlechtliche Paare im katholischen Irland war ein ebenso sensationeller wie notwendiger Durchbruch! Das Ergebnis der Volksabstimmung macht auf das aufmerksam, was richtig ist: dass Anerkennung und Gleichberechtigung keine Frage des Glaubens ist, kein Zugeständnis, keine gesellschaftlicher Trend.

Gerade jetzt gilt es daher, die Ehe für alle einzufordern und die sachsen-anhaltische Landesregierung dafür in die Pflicht zu nehmen, die volle Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Liebe nicht weiter aufzuschieben.

Das Motto des diesjährigen CSD Magdeburg lenkt unsere Aufmerksamkeit aber zugleich auf die vielen Orte, wo LSBTI*-Menschen ihre unveräußerlichen Menschenrechte nicht einfordern können. Das ist immer noch die Mehrheit der Länder. Auch im Jahr 2015 wurden Homosexuelle von Hochhäusern gestoßen, gefoltert aus den Städten gejagt und auf den Schulhöfen weiter beleidigt.

Deshalb tragen wir die Botschaft weiter: Es geht nicht um Zugeständnisse. Es geht um Menschenrechte!“ so Sören Herbst.