Stadtratsfraktion

GRÜNE/future! MD

PM 22: GRÜNE begrüßen die Einrichtung der Gentechnikfreien Kommune Magdeburg

20.08.10 – von Andreas Bock –

„Die Zustimmung des Stadtrates zur Einrichtung einer gentechnikfreien Zone auf dem Gebiet der Stadt Magdeburg bedeutet den erfolgreichen Endpunkt der jahrelangen Bemühungen, insbesondere der grünen Fraktion seit 2004 zur Einrichtung einer solchen Zone“ erklärt Andreas Bock, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS90/ DIE GRÜNEN.

Die Landeshauptstadt ruft Landwirte und Kleingärtner auf sich der Zielstellung der gentechnikfreien Kommune anzuschließen und freiwillig auf den Anbau von gentechnisch veränderten Organismen verzichten. Damit reagiert die Landeshauptstadt Magdeburg auf die in der Bevölkerung mehrheitlich ablehnende Haltung gegenüber der Agrogentechnik.

„Der Verzicht auf gentechnisch veränderten Organismen soll der Tatsache Rechnung tragen, dass eine Freisetzung und die damit verbundene Verbreitung von verändertem Material in der Umwelt weder kontrolliert noch rückgängig gemacht werden kann. Die möglichen komplexen Wechselwirkungen in der Biosphäre sind zum aktuellen Zeitpunkt nicht abschließend wissenschaftlich untersucht worden“ , so die Einschätzung von Andreas Bock.

Die Entscheidung zur Einrichtung einer gentechnikfreien Zone ist auf keinen Fall, wie oft behauptet technikfeindlich, da die Übertragung von artfremder Erbinformation zur Erzeugung von gentechnisch veränderten Organismen nur einen Teilbereich der Disziplinen Gentechnik/Biotechnologie darstellt. Mittlerweile haben Fortschritte in den Bereichen der Diagnostik die klassische Pflanzenzüchtung („smart breeding“) wieder zu einer Alternative zu gentechnisch veränderlichen Organismen werden lassen.

"Neben der Ökologie können aber auch die Landwirte profitieren", so Andreas Bock weiter. „Der Verzicht auf den Anbau von patent-rechtlich geschützten Saaten in der Region Magdeburg gibt den Landwirten die Sicherheit auf eine gentechnikfreie Produktion, die freie Entscheidung eine Vielzahl von Sorten anzubauen und insbesondere eigenen Nachbau zu betreiben.“

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