PM 22: Auswirkungen des Allee-Center-Ausbaus waren vorhersehbar

20.07.06 –

"Jetzt wird so getan, als käme die Aufgabe des Einzelhandelsstandortes von Papenbreer überraschend", so Alfred Westphal, wirtschaftspolitischer Sprecher und Vorsitzende der Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen.

"Fakt ist aber, dass diese Entwicklung eine vorhersehbare war. Wer dies nicht sehen wollte, hat die Gesetze des Marktes nicht verstanden.

Die Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hatte bereits 2003 mit einer spektakulären Plakat-Aktion am Blauen Bock auf diese Entwicklung aufmerksam gemacht.

Jetzt sagt Arno Frommhagen von der IG Innenstadt, die Entscheidung des Stadtrates zum Ausbau des ECE war nicht die klügste, weil sie die Anstrengungen im Nordabschnitt konterkariert habe.

Dazu Alfred Westphal: "Diese deutlichen Töne seitens der IG Innenstadt hätten wir uns im Vorfeld der ECE-Ausbau-Entscheidung gewünscht. Damals konnte sich die IG Innenstadt nicht zu einer eindeutigen und vorallem öffentlichen Positionierung durchringen. Ebenso vermißt haben wir damals die Unterstützung der Händler im Nordabschnitt durch die IG Innenstadt".

"Die klaren Worte jetzt kommen eindeutig zu spät, denn Entscheidungen sind getroffen und Tatsachen geschaffen durch eine deutliche Ratsmehrheit.

Auch die von unserer Fraktion kurz vor der Entscheidung des Stadtrates gestartete CityCardAktion gegen den Ausbau fand keinerlei Unterstützung seitens der IG Innenstadt. Eine solche hätte, so Westphal, in dieser Situation unsere Position der Ablehnung enorm gestärkt".

Westphal: "Es ist zu befürchten, dass die Geschäftsaufgabe von Papenbreer, Benneton und der Weinert-Buchhandlung erst der Anfang des Sterbens von mittelständischen Unternehmen im Bereich des Einzelhandels als Folge der Erweiterung des Allee-Center sein wird. Mittelfristig dürfte dies auch weitere Auswirkungen auf die Verödung von anderen Stadtteilen haben".

"Die Konzentration von Einzelhandelsflächen in so großen Einkaufszentren wie das Allee-Center führt zwangsläufig dazu, dass viele Einzelhändler insbesondere außerhalb des Centers aufgeben werden. Andere Städte haben diese Erfahrungen bereits vor Jahren oder Jahrzehnten machen müssen. Leider hat Magdeburg daraus nichts gelernt".

"Die politische Verantwortung für die sich nun verschärfende Situation trägt die Stadtratsmehrheit von CDU, SPD und Teilen der PDS, die entgegen ökonomischer Vernunft die starke Konzentration der Einzelhandelsflächen zugelassen hat", ist sich Westphal sicher und das sollte auch deutlich gesagt werden.

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