PM 13: Warum soll bei Sekundarschulen etwas anderes gelten als bei den Gymnasien?

Presse-Echo zum Interview mit dem Oberbürgermeister zur Öffnung der Schuleinzugsbereiche auch für Grund- und Sekundarschulen, Katja Tessnow (Ausgabe vom 14. Juli 2011): Unter Wettbewerb versteht man in der Wirtschaft ganz allgemein die Konkurrenz von Teilnehmern auf einem Markt um die Gunst der Kunden. Der Wettbewerb ist ein Motor...

15.07.11 –

Presse-Echo zum Interview mit dem Oberbürgermeister zur Öffnung der Schuleinzugsbereiche auch für Grund- und Sekundarschulen, Katja Tessnow (Ausgabe vom 14. Juli 2011)

Unter Wettbewerb versteht man in der Wirtschaft ganz allgemein die Konkurrenz von Teilnehmern auf einem Markt um die Gunst der Kunden. Der Wettbewerb ist ein Motor für technischen Fortschritt, für neue qualitativ hochwertige Produkte. Er sorgt auch dafür, dass nur solche Unternehmen dauerhaft am Markt bestehen können, die wettbewerbsfähig produzieren.

Ganz ähnlich verhält es sich im Bildungsbereich mit dem Wettbewerb zwischen den Schulen. Das beweist der schon seit Jahren bestehende Wettbewerb zwischen den Gymnasien der Stadt, für die keine Schuleinzugsbereiche gelten.

Warum sollten diese Erfahrungen jetzt nicht auf die Sekundarschulen ausgeweitet werden? Gerade sie brauchen den Wettbewerb untereinander. Die Wirtschaft sucht verzweifelt nach fähigem und technisch begabtem Nachwuchs. Die Idee der Oskar-Linke-Sekundarschule, sich als Ganztagsschule mit naturwissenschaftlich-technischem Schwerpunkt zu profilieren, zeigt in die richtige Richtung.

Ich wünsche mir, dass bei den jährlich stattfindenden Schulmessen sich nicht nur die Gymnasien und die Integrierten Gesamtschulen, sondern auch die staatlichen Sekundarschulen mit Ihrem Profil präsentieren und um Schüler werben. Vielleicht überlegen sich dann manche Eltern, ob es nicht besser ist, ihr Kind bei einer attraktiven Sekundarschule anzumelden.

Qualität entsteht nicht im Monopolzustand, sondern nur im Wettbewerb um das beste Angebot. Erst mit der Auflösung der verbindlichen Schuleinzugsbereiche wird das anders. Die Schulen erhalten ein weiteres Stück Eigenverantwortung für ihre Entwicklung und die Eltern können dies durch die Anmeldung ihrer Kinder belohnen.

Der Oberbürgermeister ignoriert die Erfahrungen anderer Länder und Städte.

Wir wollen, dass die Eltern entscheiden, welche Schule Ihr Kind besucht, und nicht der Stadtrat. Es wird Zeit, die Planwirtschaft zu beenden.

Die Angst, dass bei Umsetzung der freien Schulwahl, sanierte Schulen geschlossen werden müssen, kann ich nicht teilen. Neben der Nähe zur Schule wird als wesentliches Entscheidungskriterium immer auch der bauliche Zustand, in dem sich eine Schule präsentiert, eine große Rolle spielen.

Ich denke nicht, dass unser gemeinsam mit der CDU und FDP gestellte Antrag scheitern wird. Auch die LINKE hat sich mit einem Änderungsantrag angeschlossen und in der SPD-Tierschutzpartei-future!-Fraktion gibt es einige Befürworter. Immerhin wurde der interfraktionelle Antrag am vergangenen Dienstag im Fachausschuss Bildung, Schule, Sport trotz der ablehnenden Stellungnahme der Verwaltung mit 4:2 angenommen.

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