PM 11: Neue Ideen zur Bürgerbeteiligung sind gefragt

Das Stadtentwicklungskonzept 2025 (ISEK) für unsere Stadt ist in der Diskussion. In einer Diskussion, die möglichst öffentlich geführt werden soll. Hierzu lädt die Verwaltung im Auftrag des Stadtrates die Bürger ins Rathaus, doch leider kommen nur wenige. Und die Verwaltung stellt fest, dass... 

11.10.12 –

Das Stadtentwicklungskonzept 2025 (ISEK) für unsere Stadt ist in der Diskussion. In einer Diskussion, die möglichst öffentlich geführt werden soll. Hierzu lädt die Verwaltung im Auftrag des Stadtrates die Bürger ins Rathaus, doch leider kommen nur wenige. Und die Verwaltung stellt fest, dass sie gern mehr Jüngere begrüßen würde. Termine am Sonnabendnachmittag sollen aus Verwaltungssicht Abhilfe schaffen.

Bürgerbeteiligung kann nur gelingen, wenn Bürgerinnen und Bürgern auch das Gefühl vermittelt wird, dass sie mit ihren Meinungen und Ideen auch ernstgenommen und ihre Auffassungen auch in Entscheidungsprozesse einbezogen werden, so Wolfgang Wähnelt, Vorsitzender der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat Magdeburg. Auch die Frage nach der methodischen Gestaltung, also dem Wie der Bürgerbeteiligung, ist dabei zu stellen.

Doch gerade beim Wie gibt es noch häufig Defizite. Die Stadt sollte auch das ihr Mögliche tun, dass die Angebote zur Bürgerbeteiligung auch genutzt werden können. Hierzu gehört eine gute Erreichbarkeit des Ortes ebenso wie das Angebot einer Kinderbetreuung.

Wähnelt: Wir wünschen uns, dass jungen Familien die Teilnahme an solchen Diskussionsrunden und Workshops dadurch ermöglicht wird, dass eine Kinderbetreuung angeboten wird. Und wenn dann noch in kreativer, spielerischer Weise die Kinder in eine Ideenfindung zur Zukunft unserer Stadt einbezogen werden, könnten sehr interessante Ergebnisse entstehen. Dies wäre eine geeignete Gelegenheit, neue Beteiligungsmodelle von Kindern und Jugendlichen mal auszuprobieren. So stellt z.B. die Kompetenzwerkstatt ein neues Beteiligungsmodell dar, mit dem die Bedürfnisse von jungen Familien, Kindern und Jugendlichen direkt ermittelt werden können. Dieses Modell setzt nicht bei den Defiziten an, sondern bei den Fähigkeiten und Interessen von jungen Menschen. Die Beteiligten, also z.B. die Kinder und Jugendlichen überlegen selbst, was sie aus ihren Fähigkeiten und Neigungen machen können, und ob und wie sich daraus Perspektiven entwickeln lassen.

Andere Großstädte gehen diese neuen Wege, um mehr Menschen zu erreichen und auf deren Bedürfnisse einzugehen. Warum sollte Magdeburg diese Wege nicht auch gehen können, fragt sich Wähnelt? Nur eine ernstgemeinte Einbeziehung in die Planungsprozesse und wirkliche Beteiligung bei der Umsetzung schafft die notwendige Identität der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt. Und genau dies sollte unser Ziel sein, um nicht nur eine Alibiveranstaltung zu absolvieren.

Wolfgang Wähnelt
Fraktionsvorsitzender

Kategorie

Bürgerrechte | Presse | Verwaltung