Menü
29.07.13 –
Hartnäckig hält sich die Überzeugung, ein Ausbaggern der Alten Elbe würde die Hochwasserprobleme insbesondere in Ostelbien lösen. Doch wer einen sinnvollen Hochwasserschutz und eine vernünftige Flusspolitik will, der muss etwas weiter denken.
„Und das ist durchaus räumlich gemeint“, weist Wolfgang Wähnelt, Vorsitzender der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Magdeburger Rathaus, darauf hin, dass Hochwasserschutz das gesamte Flussgebiet im Auge haben muss. „Wir müssen überlegen (wenn wir die Alte Elbe ausbaggern würden) was dann unterhalb passieren könnte. Was schneller durch die Alte Elbe fließt, muss ja irgendwo hin.“
Wo Stromelbe und Alte Elbe wieder zusammenfließen, ergibt sich ein Rückstau. Noch größer ist er dort, wo der Umflutkanal in die Elbe fließt. „Dort baut sich ein Rückstau auf, der kilometerweit flussaufwärts zurückwirkt.“ Dass der Pegel Rothensee zur Flutspitze im Vergleich zum Strombrückenpegel knapp einen Meter höher liegt als im Normalfall, sollte ein deutlicher Hinweis auf diesen Rückstau sein. „Wir sollten darüber nachdenken, ob man der Elbe nicht unterhalb des Zusammenflusses von Elbe und Umflutkanal mehr Raum geben kann. Hier muss sich Magdeburg mit den Umlandgemeinden und mit dem Land verständigen“, sieht Wähnelt einen möglichen Ansatzpunkt für den Hochwasserschutz in Ostelbien, auf dem Werder und in Rothensee. „Man sollte diesen Aspekt in die Überlegungen einbeziehen, wenn er sicher auch nicht die alleinige Lösung darstellen würde.“
„Nur über ein Ausbaggern der Alten Elbe zu reden und dabei Naturschutz gänzlich unter die Räder geraten zu lassen, ist jedenfalls kein Ansatz, der uns sinnvollem Hochwasserschutz einen Schritt näher bringt“, ist sich Wähnelt sicher.
Wolfgang Wähnelt
Fraktionsvorsitzender
Bündnis 90 / Die Grünen im Magdeburger Stadtrat
Kategorie
Elbe | Naturschutz | Presse