Stadtratsfraktion

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F0244/18: Kohleverstromung beenden – Erneuerbare Energien fördern

Derzeit erarbeitet die Kohlekommission des Bundes einen Zeitplan zum Ausstieg aus der Kohle. Auch für unsere Städtischen Werke wird es daher eine Frage der Zeit sein, bis auch sie die Bevölkerung von Magdeburg ohne die Energieträger der Braun- und Steinkohle versorgen müssen. Des Weiteren stehen auch wir in Magdeburg in der Verantwortung...

01.11.18 – von Timo Gedlich –

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

derzeit erarbeitet die Kohlekommission des Bundes einen Zeitplan zum Ausstieg aus der Kohle. Auch für unsere Städtischen Werke wird es daher eine Frage der Zeit sein, bis auch sie die Bevölkerung von Magdeburg ohne die Energieträger der Braun- und Steinkohle versorgen müssen. Des Weiteren stehen auch wir in Magdeburg in der Verantwortung unsere selbst gesteckten Klimaschutzziele einzuhalten und die Treibhausgasemissionen bis 2050 um 95 % gegenüber 1990 zu senken. Wichtig ist daher, dass die Stadtwerke für die Zukunft mit regenerativen Energien gut aufgestellt sind.

Vor diesem Hintergrund frage ich:

1. Welche strategischen Ziele verfolgt die SWM in der Zusammensetzung des Strommixes?

2. Welche Maßnahmen werden von der SWM ergriffen, um den Anteil regenerativer Energien am Strommix zu erhöhen?

3. Welche Investitionen in regenerative Energien sind durch die SWM in Planung?

4. Welche Investitionen in Speichertechnologien sind durch die SWM in Planung?

5. Welche Investitionen in Smart-Grid-Technologien sind durch die SWM in Planung?

6. Welche technische und wirtschaftliche Strategie besitzt die SWM zum Umgang und zur Nutzung des größer werdenden Anteils von Elektromobilität im motorisierten Individualverkehr?

7. Welche Aktivitäten betreibt die SWM um bürgerschaftliches Engagement zur Errichtung von Anlagen zur Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien (beispielsweise Balkonkraftwerke) zu fördern?

Auch im Strommix unserer Stadtwerke Magdeburg ist Kohlestrom enthalten. Wieviel davon Braunkohle und Steinkohle ist, dazu finden sich laut Website keine Angaben. Orientiert am Bundesdurchschnitt der Braunkohleverstromung ist jedoch davon auszugehen, dass ein nicht unerheblicher Teil des Kohlestroms Braunkohlestrom ist. Die Verbraucherinnen und Verbraucher und damit die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt, könnten daher ohne es zu wissen, Braunkohlestrom beziehen, für dessen Erzeugung Natur zerstört wird und Menschen ihre Heimat verlassen müssen.

Vor diesem Hintergrund frage ich weiter:

8. Wie ist der derzeitige Energiemix des SWM-Stroms? Bitte nach Energieträger aufschlüsseln und zwischen Stein- und Braunkohle unterscheiden.

9. Wo und wie wird die Stein- und Braunkohle des SWM-Stroms gewonnen?

10. Mit Hilfe welcher Energieträger wird eigens durch die SWM Strom produziert? Wie groß ist dieser Anteil am gesamten Energiebedarf der SWM?

11. An welchen Unternehmen ist die SWM finanziell beteiligt?

12. An welchen Energieerzeugungsanlagen ist die SWM finanziell beteiligt?

13. Wer betreibt die Braunkohlestaubanlage in Rothensee? Bezieht die SWM Strom von dieser Anlage? Wo wird die Braunkohle zum Betrieb dieser Anlage gewonnen?

14. Von welchen Anbietern bezieht und bezog die SWM in den letzten zehn Jahren ihren Strom? Bitte nach Anbieter und Dauer des Geschäftsverhältnisses aufschlüsseln. Wo wird ggf. die Stein- und Braunkohle dieses Stroms gewonnen?

Falls sensible Firmendaten ein Teil der Antwort sind, bitte ich um eine nichtöffentliche Übermittlung.

Um eine kurze mündliche Antwort und eine ausführliche schriftliche Antwort wird gebeten.

Timo Gedlich
Stadtrat

Schriftliche Stellungnahme der Verwaltung S0337/18

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Anfragen | Energie | Kommunale Unternehmen | Stellungnahme