Am Morgen des 6. Mai 2013 kam es auf der Kreuzung Rothenseer Straße/Wasserkunststraße zu einem tödlichen Unfall mit einer 78-jährigen Radfahrerin. Nach den uns bekannten Informationen benutzte die Radfahrerin... 

31.05.13 –

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

am Morgen des 6. Mai 2013 kam es auf der Kreuzung Rothenseer Straße/Wasserkunststraße zu einem tödlichen Unfall mit einer 78-jährigen Radfahrerin. Nach den uns bekannten Informationen benutzte die Radfahrerin den östlichen Radweg auf der Rothenseer Straße von Norden nach Süden. Nachdem an der Signalanlage grünes Licht gegeben wurde, startete außer der Radfahrerin auch ein LKW aus derselben Richtung. Dieser bog nach rechts in die Wasserkunststraße, übersah aber die Radfahrerin.

Die signalisierte Kreuzung ist weder mit gesonderter bevorrechtigter Signalsteuerung für Fußgänger und Radfahrer noch mit Trixi-Spiegeln ausgestattet.

Ich frage den Oberbürgermeister:

1. Die Kreuzung war unmittelbar nach dem Unfall mehrere Stunden gesperrt, da ein Sachverständigengutachten zum Unfallhergang gemacht wurde. Liegt dies mittlerweile auch der Stadt vor? Was hat es an Erkenntnissen ergeben?

2. Mit welcher Wahrscheinlichkeit hätte dieser sehr typische tödliche Unfall vermieden werden können, wenn die LSA mit einem Trixi-Spiegel ausgestattet worden wäre?

3. Mit welcher Wahrscheinlichkeit hätte dieser sehr typische tödliche Unfall vermieden werden können, wenn wie an vielen Kreuzungen realisiert, die Radfahrer eine gesonderte Grünanzeige hätten und einige Sekunden vorher Grün bekämen?

4. Wie viele Lichtsignalanlagen im Stadtgebiet sind mit dem Trixi-Spiegel ausgestattet? Wie viele müssten eigentlich einen Trixi-Spiegel bekommen?

5. Mit welchen Kosten ist für die Anbringung eines Trixi-Spiegels in der Regel zu rechnen?

6. Wie könnten diese die Verkehrssicherheit für Radfahrer erhöhenden Maßnahmen finanziert werden?

7. Könnten Sie sich auch vorstellen, dass Sie als Schirmherr einer z. B. vom ADFC organisierten Kampagne zur Einwerbung von Spenden und Sponsoren fungieren, um die notwendigen Mittel aufzubringen?

[In Freiburg am Breisgau wurden auf Initiative des Round Table mit Unterstützung des Lions-
Clubs seit 2007 an 160 Kreuzungen Trixi-Spiegel ausgestattet. Der Trixi-Spiegel wurde vom
Vater eines 1994 an einer Kreuzung schwer verunglückten Kindes entwickelt und nach
seiner Tochter benannt.]

Ich bitte um kurze mündliche Beantwortung und ausführliche schriftliche Aussagen zum
Thema.

Jürgen Canehl
Stadtrat

Stellungnahme der Verwaltung S0137/13