A0252/19: Feuerwerk zu Silvester

Die Stadtverwaltung wird beauftragt zu prüfen, inwieweit ein städtisch organisiertes und durchgeführtes Silvesterfeuerwerk möglich ist und welche Kosten dafür einzuplanen wären. Die Stadtverwaltung wird weiterhin beauftragt zu prüfen, inwieweit über die bereits jetzt bestehenden Schutzzonen (z. B. vor Krankenhäuser und Pflegeheimen und Kirchen) hinaus weitere...

04.11.19 –

Der Stadtrat möge beschließen:

1. Die Stadtverwaltung wird beauftragt zu prüfen, inwieweit ein städtisch organisiertes und durchgeführtes Silvesterfeuerwerk möglich ist und welche Kosten dafür einzuplanen wären.

2. Die Stadtverwaltung wird weiterhin beauftragt zu prüfen, inwieweit über die bereits jetzt bestehenden Schutzzonen (z. B. vor Krankenhäuser und Pflegeheimen und Kirchen) hinaus weitere (z.B. Bereiche entlang der Elbe sowie Brücken) eingerichtet werden können. Bestandteil der Prüfung ist auch die Untersuchung, ob im Innenstadtbereich (Alter Markt, Hasselbachplatz) eine feuerwerksfreie Zone geschaffen werden kann.

3. Die Stadt Magdeburg prüft außerdem, wie die bereits jetzt bestehenden Schutzzonen noch konsequenter durchgesetzt werden können.

4. Die Prüfergebnisse sind dem Stadtrat bis zum I. Quartal 2020 vorzulegen.

 

Begründung:

Am ersten Tag des neuen Jahres ist die Feinstaubkonzentration auch in Magdeburg so hoch wie sonst im ganzen Jahr nicht. Dies ist nach dem Jahreswechsel definitiv spür- und deutlich messbar. Das Einatmen von Feinstaub gefährdet die menschliche Gesundheit. Die Wirkungen reichen von vorübergehenden Beeinträchtigungen der Atemwege über einen erhöhten Medikamentenbedarf bei Asthmatikern bis zu Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Problemen.

Wie schnell die Feinstaubbelastung nach dem Silvesterfeuerwerk abklingt, hängt vor allem von den Wetterverhältnissen ab. Kräftiger Wind hilft, die Schadstoffe rasch zu verteilen. Bei windschwachen Wettersituationen mit eingeschränktem vertikalem Luftaustausch verbleiben die Schadstoffe jedoch über viele Stunden in der Luft und reichern sich in den unteren Atmosphärenschichten an.

Häufig werden Feuerwerkskörper zudem in Gegenden gezündet, die hierfür aufgrund ihrer dichten Besiedelung oder ihrer Bauweise nicht geeignet sind. Deshalb landen jedes Jahr Menschen mit Verletzungen durch Feuerwerkskörper in der Notaufnahme – mit Verbrennungen oder Augenverletzungen bis hin zu dauerhaften Hörschäden und anderen Verletzungen.

Neben diesen körperlichen Beeinträchtigungen produziert die jährliche Silvesterknallerei enorme Verunreinigungen der Straßen und Plätze, so dass die städtische Müllabfuhr und Straßenreinigung auf Kosten der Allgemeinheit alle Hände voll zu tun hat. Eine erschreckende Emissions- und Umweltbelastung!   

Bei Tieren löst die ungewohnte Knallerei Stress und Panik aus. Haustierbesitzer*innen wissen nur zu gut, wie schwer es sein kann, die durch die Knallerei in Panik versetzten tierischen Mitbewohner wieder zu beruhigen.

Die Auswirkungen auf Wildtiere sind besonders drastisch. Durch das Silvesterfeuerwerk um Mitternacht werden die Wildtiere aus ihrem Rhythmus gebracht, normalerweise ruhen sie um diese Zeit längst, ihr Energieverbrauch ist – wie beim Menschen auch – gedrosselt. Jäh aus der Nachtruhe gerissen, flüchten sie und verlieren dadurch viel Energie. Und das in einer Jahreszeit, in der jede unnötige Beunruhigung der Tiere unterlassen werden sollte, damit die notwendigen Energiereserven, um über den Winter zu kommen, nicht vorzeitig aufgezehrt werden müssen.

Aus den genannten Grünen halten die Antragsteller*innen es für sinnvoll, anstelle der privaten Böllerei in den Magdeburg ein großes städtisches Feuerwerk an einem geeigneten zentralen Standort, wie z.B. auf dem Messeplatz, anzubieten.

 

Madeleine Linke, GRÜNE/future!

Olaf Meister, GRÜNE/future!

Jenny Schulz, DIE LINKE

Burkhard Moll, TSP/BfM

Vorläufiges Ergebnis:

14.11.19 Ausschussüberweisung

Wiedervorlage:

Ergebnis:

20.02.2020 Stadtrat
abgelehnt

Schriftliche Stellungnahme der Verwaltung

Kategorie

Abgelehnt! | Antrag | interfraktionell | Klimaschutz | Stellungnahme | Tierschutz