Der Oberbürgermeister wird in seiner Funktion als Aufgabenträger des ÖPNV beauftragt, auch nach Fertigstellung der Bauabschnitte 4 und 5 der 2. Nord-Süd-Verbindung eine Buslinie zwischen den Haltestellen „Am Stadtblick“ und „Mittagstraße“ bzw. „Neustädter Friedhof“ mindestens im 20-Minuten-Takt zu betreiben. Es sind zu gegebener Zeit Varianten zu prüfen, wie diese Linie...

02.04.15 –

Der Stadtrat möge beschließen:

1. Der Oberbürgermeister wird in seiner Funktion als Aufgabenträger des ÖPNV beauftragt, auch nach Fertigstellung der Bauabschnitte 4 und 5 der 2. Nord-Süd-Verbindung eine Buslinie zwischen den Haltestellen „Am Stadtblick“ und „Mittagstraße“ bzw. „Neustädter Friedhof“ mindestens im 20-Minuten-Takt zu betreiben. 
2. Es sind zu gegebener Zeit Varianten zu prüfen, wie diese Linie zum einen in Richtung Olvenstedt über Nordwest oder Florapark, zum anderen in Richtung Alte Neustadt oder Industriehafen zu verlängern ist, um die hier bestehenden Defizite in der Erschließungs- und Verbindungsqualität zu beheben. Parallelverkehr ist zu vermeiden.

Um Verweis in den Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Verkehr (StBV) wird gebeten.

Begründung:

Im März 2015 wurde das Planfeststellungsverfahren für den Bauabschnitt 4 der 2. Nord-Süd-Verbindung eröffnet. Diese umfangreichen Investitionen in den ÖPNV der Landeshauptstadt Magdeburg werden begrüßt. Nach Fertigstellung der 2. Nord-Süd-Verbindung der Straßenbahn sind umfangreiche Änderungen im Busliniennetz der MVB geplant. So ist derzeit u. a. vorgesehen, dass die Buslinie 69 vollständig entfallen soll.

Seit über 20 Jahren verbindet die Buslinie 69 das Neustädter Feld mit der Lübecker Straße. Hier erreichen die Einwohner des Neustädter Feldes nicht nur die hier verkehrenden Straßenbahnlinien, sondern auch weitere Ziele wie

• Einzelhandelsstandorte wie Kaufland Mittagstraße
• Neustädter Friedhof
• Neustädter Bahnhof

Mit Wegfall der Buslinie 69 wären diese Ziele vom Neustädter Feld aus mit dem ÖPNV nur mit großen Umwegen und ggf. mehreren Umstiegen zu erreichen, so dass für die Bewohner des Neustädter Feldes große Nachteile entstehen. Weitere Konsequenz wäre ein Rückgang der ÖPNV-Nachfrage auf dieser Relation und die Verlagerung auf andere Verkehrsträger. Dies steht den Zielen, welche mit dem Bau der 2. Nord-Süd-Verbindung erreicht werden sollen, entgegen und gefährdet ihren Erfolg.

Zudem bestehen bereits heute in der östlichen Neuen Neustadt (Wasserkunststraße) und im Industriehafen erhebliche Defizite in der ÖPNV-Erschließung. Mit der Verlängerung der einzurichtenden Linie in die genannten Stadtteile sollten diese Defizite bestmöglich behoben werden.

Mit diesem Auftrag kann dem berechtigten Kritikpunkt der Bürger/innen im Neustädter Feld am 4 und 5 Bauabschnitt der 2. Nord-Süd-Verbindung Rechnung getragen werden.

Olaf Meister                                         Jürgen Canehl
Fraktionsvorsitzender                         Verkehrspolitischer Sprecher