Sören Herbst, kulturpolitischer Sprecher, zum Nutzungskonzept des Domplatzes während der Stadtratssitzung am 09.07.2015

Der Domplatz ist der schönste Platz in unserer Innenstadt und nach der Umgestaltung ist er noch schöner geworden. Man kann jetzt auch erahnen und beim darüber und drum herum laufen fühlen und spüren, welches Potential, welche Aufenthaltsqualität auf dem Platz eigentlich auch schon vorher dagewesen hätte sein können, aber er war nicht so schön gestaltet gewesen wie jetzt. Die Wasserspiele haben ihr übriges getan. Wir freuen uns nachwievor, dass die Bäume noch stehen. Es ist ein wunderschöner Platz geworden. Und ich glaube, man hört...

09.07.15 –

Der Domplatz ist der schönste Platz in unserer Innenstadt und nach der Umgestaltung ist er noch schöner geworden. Man kann jetzt auch erahnen und beim darüber und drum herum laufen fühlen und spüren, welches Potential, welche Aufenthaltsqualität auf dem Platz eigentlich auch schon vorher dagewesen hätte sein können, aber er war nicht so schön gestaltet gewesen wie jetzt. Die Wasserspiele haben ihr übriges getan. Wir freuen uns nachwievor, dass die Bäume noch stehen. Es ist ein wunderschöner Platz geworden. Und ich glaube, man hört kaum andere Stimmen, sondern die Menschen, mit denen man spricht, bestätigen einem das. Es macht Spaß sich dort aufzuhalten.

Wir begrüßen auch außerordentlich, dass das Domplatz-Nutzungskonzept auf den Weg gebracht worden ist. Es ist ein gutes Konzept. Wir begrüßen fast alles was darin steht. Wir haben nur an einigen Stellen Ergänzungsbedarf und Verbesserungsvorschläge, die auf Notwendigkeiten eingehen, die in der Vergangenheit bereits als problematisch angesprochen wurden.

Magdeburger DomDer erste Punkt, ein uns sehr wichtiger Punkt, befasst sich mit der Nutzungsdauer des Domplatzes durch das Sommer Open Air vom Theater Magdeburg.  Wir wollen diese Nutzungszeit um drei Wochen verkürzen. Das ist Kernpunkt des ersten Anstrichs unseres Änderungsantrages. Das Domplatz Open Air hat sich gut entwickelt. Wir stehen zu 100 % zu dieser Veranstaltung. Wir begrüßen sie außerordentlich. Unserer Kulturlandschaft in Magdeburg würde ein wichtiger Punkt fehlen, wenn es das nicht gebe. Es ist ein Highlight für die touristische Nutzung, für Menschen die von außerhalb hierher kommen, um das zu sehen, aber auch für die Magdeburgerinnen und Magdeburger. Definitiv eine tolle Sache. Wir stehen auch zu dem Ort des Stattfindens - dem Domplatz. Wir stehen auch zu der jährlichen Nutzung unverbrüchlich, aber wir finden die Nutzungsdauer inklusive Auf- und Abbau aus unserer Sicht zu weit gefasst ist. Wir würden es sehr begrüßen, wenn das in Zukunft etwas gestrafft werden könnte.

Für uns ist nicht vollständig nachvollziehbar, weshalb die Proben ausschließlich auf dem Domplatz stattfinden müssen. Wir denken, dass im frühen Stadium der Proben die Nutzung einer anderen Probebühne, nicht unbedingt der fertig aufgebauten Bühne, möglich ist und somit nicht in die Zeit mit rein gehen muss. Die Proben sollten zur Hälfte tagsüber durchgeführt werden, um der Domgemeinde abendliche Veranstaltungen im normalen Veranstaltungsturnus des Ablaufs der Domgemeinde zu gewährleisten. Deswegen hier unseren Änderungsvorschlag vom ersten auf das vierte Maiwochenende zu gehen und dann wie gehabt bis zum dritten Juliwochenende. In diesen neun Wochen sollte das Domplatz Open Air stattfinden, inklusive Auf- und Abbau.

Die vorrangige Nutzung, die wir mit dem Konzept auch noch mal festschreiben, nämlich die Nutzung zum Flanieren und Verweilen, dass das wirklich ganz klar gerade in den Sommermonaten das Prä hat und damit die größte Berücksichtigung überhaupt finden kann. Das kann keine Berücksichtigung finden, wenn die Nutzung dort durch das Theater in so einem langen Zeitraum stattfindet.

Die Neufassung des nachfolgenden Passus, dass die traditionelle Konzertreihe im Dom zu berücksichtigen ist, ist von uns ausdrücklich nicht als Zustimmungsvorbehalt gemeint, sondern hängt mit den abendlichen Veranstaltungen zusammen. Die traditionelle Konzertreihe gehört zum turnusmäßigen Veranstaltungsprogramm der Domgemeinde. Im Moment gibt es dort diese Einschränkungen, das haben Gespräche mit der Domgemeinde und dem Kantor ergeben. Wir möchten gern darauf Rücksicht nehmen. Uns ist wichtig, dass die Domgemeinde keinen größeren Einschränkungen unterliegt.

Domplatz mit WasserspieleZum nächsten Punkt - weitere Veranstaltungen. Hier ist uns nicht klar gewesen, warum der Dom dort benannt wird. Kirchliche Veranstaltungen des Domes ist eine Einschränkung mit denen man andere zumindest ausschließen könnte. Wir würden das gern streichen, um somit auch Veranstaltungen der katholischen Kirche, die Domgemeinde ist ja eine evangelische Kirchengemeinde, zu ermöglichen. Die Benennung des Reformationsjubiläums kann, wenn der Änderungsantrag mit der Evaluierung beschlossen wird, nach zwei Jahren wieder heraus genommen werden. Dieses Großereignis ist uns besonders wichtig. Auch die Kirchentage würden wir gern mit aufnehmen.

Danach die Streichung der Versammlungen. Nach dem Versammlungsgesetz müssen Versammlungen nicht genehmigt werden. Man meldet sie an und sie können dann verboten werden. Dies muss durch die Versammlungsbehörde begründet werden. Es gibt keine explizite Genehmigung von Versammlungen. Insofern haben wir das eher als irreführend empfunden und möchten das gerne streichen.

Die Außengastronomie als neuer Punkt. Hier gibt es aus unserer Sicht Bedarf. Wir haben verschiedene Anfragen bekommen und von Interessen gehört, die gastronomische Nutzung auf die Randbereiche des Platzes selbst auszuweiten. Also nicht nur drum herum, wie es schon teilweise beim il capitello und mit Einschränkungen beim motel one geschieht. Wir möchten den Weg frei machen bei der Einreichung eines vernünftigen Konzepts, so eine Nutzung auf dem Platz z. B. unter den Bäumen zu ermöglichen.

Und der letzte Punkt - die Anliegerbeteiligung. Sie sagten, Herr Platz, dass es überflüssig sei, die Genehmigung vor der jeweiligen Nutzung mit hinein zu schreiben. Das hören wir natürlich mit Wohlwollen, aber lassen Sie es uns doch schriftlich festhalten, dann ist es ganz klar. Hier geht es letztendlich nicht um den Zustimmungsvorbehalt, sondern darum, dass nicht schon Fakten geschaffen sind, sondern dass diejenigen mit ihren Einwendungen, wenn sie denn da sind, auch noch die Möglichkeit haben berücksichtigt zu werden.

Insoweit unsere Vorschläge. Wir würden uns freuen, wenn Sie unserem Änderungsantrag zustimmen würden.

 

Es gilt das gesprochenen Wort!

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