PM 2: Nachdenken über Kurzstrecken-Tarif notwendig

17.01.05 –

Die MVB stehen vor einer schwierigen, aber lösbaren Aufgabe: auf differenzierte Wünsche der Kunden darf nicht mit einer unübersichtlichen Flut von Tarifen, Fahrscheinen und vielleicht noch Sonderregelungen und Ausnahmen reagiert werden.

Die Sudenburger fordern, bei der Tarifgestaltung gegenüber der Innenstadt nicht benachteiligt zu werden. Und sie haben Recht damit, denn der ÖPNV soll das Leben in der Stadt angenehmer gestalten. Dazu gehören auch Kultur und Handel in der Innenstadt und den Stadtteilzentren. Da nicht nur Sudenburg zu berücksichtigen ist, werden - und das wieder zu Recht - andere Stadtteile ebenfalls ihre Ansprüche anmelden.

Das Tarifsystem hat mindestens drei, zum Teil widerstreitende Forderungen zu berücksichtigen. Es muss attraktiv für potenzielle Nutzer sein, also erstens preisgünstig auf die unterschiedlichsten Anforderungen reagieren und zweitens auch übersichtlich und einfach zu handhaben sein. Drittens muss es die wirtschaftlichen und technischen Möglichkeiten der Verkehrsbetriebe berücksichtigen.

Die Lösung für das Problem nicht nur der Sudenburger könnte ein Kurzstrecken-Ticket sein. Eine bereits Jahre alte Forderung, die bisher an den technischen Möglichkeiten scheiterte. Doch die Entwicklung der Technik ist in den letzten Jahren nicht stehen geblieben. Die Umstellung der Fahrscheinentwerter zum Vermerken der jeweiligen Haltestelle ist zur Einführung eines Sudenburg-Tickets zu teuer, wie Bernd Schubert von den MVB richtig anmerkt. Doch für ein stadtweites Kurzstrecken-Ticket kann das schon ganz anders aussehen.

Über die kurz- bis mittelfristige Einführung eines Kurzstrecken-Tickets lohnt es nachzudenken. Wenn durch ein solches attraktives Angebot noch mehr Menschen Busse und Bahnen benutzen, ist allen geholfen.

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