Eine sichere Straße für Alle: Goethestraße wird Fahrradstraße

Seit heute ist die Goethestraße in Stadtfeld die erste Fahrradstraße in Magdeburg! Künftig haben hier Fahrräder Vorrang. Die Strecke ist für Anlieger*innen, die mit dem Auto unterwegs sind, freigegeben. Für die Einrichtung einer Fahrradstraße in diesem Bereich hatten sich bereits...

18.09.19 –

Hinweis auf den BürgerworkshopSeit heute ist die Goethestraße in Stadtfeld die erste Fahrradstraße in Magdeburg! Künftig haben hier Fahrräder Vorrang. Die Strecke ist für Anlieger*innen, die mit dem Auto unterwegs sind, freigegeben. Für die Einrichtung einer Fahrradstraße in diesem Bereich hatten sich bereits die Teilnehmer*innen eines vor 2 Jahren durchgeführten Bürgerworkshops ausgesprochen. Auf Anfrage der Fraktion GRÜNE/future! in der Sitzung des Stadtrates am 22.08.19 war seitens der Verwaltung darauf verwiesen worden, dass vor allem die Klärung von rechtlichen Fragen einen Großteil der Zeit in Anspruch genommen hat.

Radfahrer*innen haben jetzt Vorrang

In ausgeschilderten Fahrradstraßen muss mit Zusatzschildern darauf hingewiesen werden, wenn auch andere Fahrzeuge hier fahren dürfen. In jedem Fall aber haben die Radfahrer*innen auf den Strecken Vorrang und dürfen auch nebeneinander fahren. Es gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometer.  

Mit der Neuausschilderung der Straße durch den Stadtteil Stadtfeld soll der Fahrradverkehr in Magdeburg gefördert werden. Ziel der Förderung des Radverkehrs ist es, die Innenstadt vom motorisierten Verkehr zu entlasten und den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid zu vermindern.

Die Goethestraße bot sich hier an, weil sie ein gewisses Prestige in Stadtfeld-Ost und auch in der gesamten Stadt hat und auch bisher, eine der Straßen für Fahrradfahrer*innen in Magdeburg am Grünzug der Schrote war. Die beiden Fahrbahnen sind viel genutzt, weil u. a. Börde- und Schroteradweg dort entlangführen.

Goethestraße wird Fahrradstraße Anstrengungen zur Verbesserung der Radinfrastruktur müssen weiter gehen

Trotz dieser Bemühungen mahnen Radfahrorganisationen wie der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) oder die Bewegung Magdeburger Fahrradkultur immer wieder weitere Verbesserungen und größere Anstrengungen an. Unter anderem gibt es seit Jahren die Forderung, mit Fahrradschnellwegen leistungsfähige Trassen durch die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts zu schaffen.

Das Einrichten einer Fahrradstraße ist für Kommunen eine billige und einfache Lösung, um Radfahrenden mehr Platz und Sicherheit einzuräumen: einfach ein Schild mit dem Verkehrszeichen 244.1 aufstellen, selbiges zusätzlich auf die Straße pinseln und schon wird aus einer Straße eine Fahrradstraße – Umwidmung nennt man das!

Dann dürfen andere Fahrzeuge wie Autos oder Lieferwagen hier nur noch fahren, wenn das durch Zusatzschilder, z.B. für Anwohner*innen oder Lieferanten, ausdrücklich erlaubt ist. Um Autofahrer*innen über die Regeln zu informieren, kann zusätzlich ein Transparent oder Plakat auf die neue verkehrliche Situation hinweisen.

Eine Fahrradstraße ist für Radfahrer*innen da, die zugelassenen Autofahrer*innen dürfen die Straße lediglich untergeordnet mitnutzen. Allerdings: Es gilt das Rechtsfahrgebot.

Start in FahrradstraßeMagdeburg steht mit dieser einen, zunächst bis 31.12.2020 ausgewiesenen Fahrradstraße noch ganz am Anfang einer zukunftsweisenden Verkehrsplanung mit gleichberechtigten Verkehrsteilnehmer*innen. Infrastruktur für Radfahrende ist ein Weg, mehr Menschen von Vorteilen des Radfahrens zu überzeugen. Fahrradstraßen sind dabei ein probates Mittel.

Allerdings bedarf es weiterer Anstrengungen und Konzepte zur Förderung einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Mobilität in einer Stadt wie Magdeburg.

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Verkehr