PM 41/14: Presse-Echo zu: "Vermieter streiten über Asylheim"

Presse-Echo zum Vosti-Artikel vom 19.11.14 "Vermieter streiten über Asylheim": Zur geplanten Unterbringung von Zuwanderern in Neu-Olvenstedt äußert sich Sören Herbst, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat Magdeburg: Auch in Magdeburg sollte das Hauptaugenmerk auf der dezentralen Unterbringung von Flüchtlingen in Wohnungen liegen, dies gilt in besonderem Maße für Familien. Eine Verdopplung der Asylanträge muss auch eine Verdopplung der Anstrengungen... 

21.11.14 –

Presse-Echo zum Vosti-Artikel vom 19.11.14 "Vermieter streiten über Asylheim"

Zur geplanten Unterbringung von Zuwanderern in Neu-Olvenstedt äußert sich Sören Herbst, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat Magdeburg:

Auch in Magdeburg sollte das Hauptaugenmerk auf der dezentralen Unterbringung von Flüchtlingen in Wohnungen liegen, dies gilt in besonderem Maße für Familien. Eine Verdopplung der Asylanträge muss auch eine Verdopplung der Anstrengungen zur Unterbringung und Betreuung dieser Menschen mit sich bringen.

Mit großer Verstörung habe ich jedoch die teilweise harsch ablehnenden Reaktionen auf die Pläne der Stadtverwaltung zur Kenntnis genommen, in Neu-Olvenstedt Wohnungen zur Aufnahme von Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen. Auch, dass eine Magdeburger Wohnungsbaugenossenschaft in Briefen Stimmung gegen das Vorhaben macht, verbietet sich und sollte durch das Unternehmen unverzüglich wieder gut gemacht werden!

Jeder Landkreis und jede kreisfreie Stadt hat ihren Beitrag zur Aufnahme von Geflüchteten zu leisten, also auch jeder Stadtteil.
Alle Bürgerinnen und Bürger sind dazu aufgerufen, die Menschen willkommen zu heißen, die nach Flucht und Vertreibung in Deutschland Schutz und Zuflucht finden und bei deren Integration aktiv mitzuhelfen. Diese Menschen sind häufig durch das Erlebte traumatisiert und brauchen daher besondere Hilfe, wobei die Unterbringung eine zentrale Rolle spielt.

In Blick in die eigene Vergangenheit kann dabei nützlich sein. Vor wenigen Tagen gedachten viele Menschen der friedlichen Revolution in der DDR vor 25 Jahren. Viele erinnerten sich auch daran, dass damals zehntausende DDR-Bürger geflohen sind, um sich und ihrer Familie ein Leben in Freiheit und mit persönlichen und wirtschaftlichen Entwicklungschancen zu ermöglichen.
An diese Tatsache und daran, dass diese DDR-Bürger in europäischen Ländern die Solidarität und Hilfe anderer erfahren durften, sollten sich alle Magdeburgrinnen und Magdeburger erinnern, wenn es heute um die Aufnahme von Flüchtlingen geht.

Derzeit sind weltweit mehr als 51 Millionen Menschen auf der Flucht- so viele, wie seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges nicht mehr. Wer heute die Nachrichten einschaltet, kann sich selbst ein Bild von den Ursachen für diese Situation machen. Die Flüchtlingsproblematik ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, der wir uns alle stellen müssen.

Sören Herbst
Stellv. Fraktionsvorsitzender

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