Statement der Fraktionsvorsitzenden Madeleine Linke zum drohenden Erliegen des ÖPNV

Mit Sorge hat die Stadtratsfraktion Grüne/future! Magdeburg zur Kenntnis genommen, dass kein genehmigter Dienstplan für den Straßenbahnbereich und der öffentliche Personennahverkehr in der Stadt Magdeburg ab dem 16.10.2021 vorliegt.

16.09.21 –

Mit Sorge hat die Stadtratsfraktion Grüne/future! Magdeburg zur Kenntnis genommen, dass kein genehmigter Dienstplan für den Straßenbahnbereich und der öffentliche Personennahverkehr in der Stadt Magdeburg ab dem 16.10.2021 vorliegt.

Wir sind einerseits besorgt, dass der ÖPNV ab dem 16.10. zum Erliegen kommen könnte und so die Versorgung von Magdeburger*innen mit räumlicher Mobilität erheblich eingeschränkt werden könnte. Anderseits sind wir besorgt, dass der Betriebsrat zu derart drastischen Mitteln greifen muss um sich Gehör zu verschaffen.
Schon seit einiger Zeit bemerken wir eine angespannte Situation. Viele Baustellen, wenig Fahrzeuge, wenig Fahrpersonal. Die Umlauf- und Pausenzeiten sind nicht Arbeitnehmer*innenfreundlich und oft fehlt die Zeit für den Toilettengang oder eine Stärkung durch Essen oder trinken. Das belastet nicht nur die Fahrer*innen, sondern auch die Fahrgäste.

Im letzten Schritt geht es schließlich auch nicht nur um die Attraktivität und den Service im ÖPNV, sondern auch um die Verkehrssicherheit. Diese kann nur durch ausgeruhte und zufriedene Mitarbeiter*innen gewährleistet werden. Deshalb fordern wir einen ausfinanzierten ÖPNV der nicht auf das Spardiktat getrimmt ist. Wir müssen jetzt den Druck von der MVB nehmen und dem kommunalen Unternehmen 5 Millionen Euro mehr im Jahr zur Verfügung stellen. So kann mehr Fahrpersonal ausgebildet und am angespannten Markt gesucht werden.

Es ist eine neutrale Überprüfung und Bemessung des Fahrzeug- und (Fahr-)Personalbestandes der MVB notwendig. Gleichzeitig ist es längst überfällig die Zweiklassengesellschaft aufzulösen. Warum gibt es Fahrer*innen bei der MVB und Fahrer*innen bei der MVG? Warum wird bei der MVG für die gleiche Arbeit weniger bezahlt?
Auch hier fordern wir die MVG-Fahrer*innen bei der MVB direkt anzustellen und die MVG nach einer Umbauphase aufzulösen. Wir haben zu lange auf eine Änderung von intern gehofft. Nun müssen wir den Fahrer*innen unter die Arme greifen und den Druck vom Kessel der MVB nehmen.

Der ÖPNV ist das Rückgrat des Umweltverbundes. So wie die Beschäftigten an unserer Seite für eine soziale Klimagerechtigkeit streiten, so streiten wir auch für sie für gute Arbeitsbedingungen!

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Presse