05.02.25 –
Die Magdeburger Stadtratsfraktion kritisiert das Vorhaben von Stadtverwaltung und SWM, 96 fast 100 hundert Jahre alte Linden zu fällen, scharf und fordert die Prüfung alternativer Vorschläge. 2020 beschloss der Stadtrat, die Baumalleen beim Umbau der Straße zu erhalten. Im Januar informierte die Stadtverwaltung nun jedoch darüber, an diesem Beschluss nicht länger festhalten zu wollen.
Die grüne Stadträtin Madeleine Linke ist der Auffassung, dass es Lösungen gibt, die den Baumbestand sichern können.
„Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, das Wurzelwerk der Bäume mit Wasserdruck auszuspülen und die Baumaßnahme mit aufwendigeren handwerklichen Bauarbeiten durchzuführen. Ob das eine Lösung für den Stadtweg sein kann, wurde bisher nicht einmal geprüft – wahrscheinlich, weil SWM und Stadtverwaltung die Kosten scheuen und lieber einen vermeintlich alternativen Vorschlag präsentieren: die Kettensäge.“
Die Fraktion GRÜNE/future! will, dass solche Möglichkeiten in der nächsten Bauausschusssitzung am 20.02. ausführlich diskutiert werden. Das ist bisher nicht vorgesehen, denn der Vorschlag der Verwaltung sieht nicht vor, dass der Stadtrat über die Baumfällungen überhaupt abstimmt. Der Stadtratsbeschluss zum Erhalt der Bäume soll mit der Information an die Räte übergangen werden.
„Dass diese Entscheidung der Verwaltung dem Stadtrat als einfache Information untergejubelt werden soll, ohne ihn über dieses Vorhaben entscheiden zu lassen, ist schockierend undemokratisch“, kritisiert Madeleine Linke.
Auch Tobias Hartmann, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion und Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt und Energie (UwE), zeigt sich empört: „Es ist unverständlich, dass ein so gravierender Eingriff in den Baumbestand nicht einmal im zuständigen Fachausschuss besprochen wurde. Die Verwaltung umgeht damit bewusst die politische Debatte und entzieht sich der notwendigen Transparenz.“
Madeleine Linke, die für ihre Partei bereits in der zweiten Amtszeit im Rat sitzt, sieht im Streit um den Stadtweg ein Beispiel für den grundsätzlich zu freigiebigen Umgang mit Baumfällungen.
„In Magdeburg scheint die Baumfällung immer wieder das Mittel der Wahl zu sein. Erscheinen alternative Lösungen zu kompliziert, wird im großen Stil die Kettensäge angesetzt. Bäume sind kein Wegwerfprodukt. Diese Bäume zu fällen, ist ein massiver Eingriff. Hundertjährige Bäume haben einen ökologischen, kulturellen und sozialen Wert für unsere Stadt.“
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