PM 11: "Grundstücksstreit: Stadt zieht gegen die russisch-orthodoxe Kirche vor Gericht"

Presse-Echo der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum VoSti-Artikel "Grundstücksstreit: Stadt zieht gegen die russisch-orthodoxe Kirche vor Gericht" von Matthias Fricke: Rechtlich mag die Sache eindeutig und eine gerichtliche Entscheidung zugunsten der Stadt daher rasch möglich sein,  dennoch wärees für die Stadt außerordentlich bedauerlich, wenn...

24.06.11 –

Presse-Echo der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum VoSti-Artikel "Grundstücksstreit: Stadt zieht gegen die russisch-orthodoxe Kirche vor Gericht"  von Matthias Fricke

Rechtlich mag die Sache eindeutig und eine gerichtliche Entscheidung zugunsten der Stadt daher rasch möglich sein,  dennoch wärees für die Stadt außerordentlich bedauerlich, wenn die russisch-orthodoxe Kirche nicht gebaut werden würde, so Wolfgang Wähnelt, Vorsitzender der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat Magdeburg.

Sollte die Stadt den Antrag auf Vollstreckung beim Gericht einreichen und nicht doch noch kurzfristig einlenken, ist der Bau einer solchen Kirche in Magdeburg endgültig vom Tisch, denn wenn nicht an dieser Stelle gebaut werden kann, dann überhaupt nicht mehr, ist sich Wähnelt sicher.

Zu glauben, dass die russisch-orthodoxe Kirche vielleicht später noch an einer völlig anderen Stelle in der Stadt gebaut werden kann, ist keinesfalls realistisch. Die Gemeinde muss im Fall des Rückbaus nicht nur diese Kosten tragen, sondern auch die bereits in das Projekt geflossenen Gelder. Dies wäre ein finanzieller Schaden, der wohl kaum auszugleichen wäre. An ein neues Projekt an anderen Stelle ist da nicht zu denken.

Doch der Schaden trifft nicht nur die russisch-orthodoxen Gemeinde mit ihren fast 300 Gemeindemitgliedern, sondern auch die Stadt Magdeburg selbst, da ein solches Bauwerk an dieser Stelle die Stadt städtebaulich enorm aufwerten würde.

Ganz im Gegensatz zu den als Alternative vorgeschlagenen Parkplätzen, die vielleicht für die Handwerkskammer ein Gewinn wären, nicht aber für die Stadtentwicklung. Hier muss eine Lösung gefunden werden, wie die Handwerkskammer Stellplätze erhält und die russisch-orthodoxe Kirche gebaut werden kann.

Das war ein Grund dafür, warum unsere Fraktion gemeinsam mit der Fraktion CDU/BfM den Antrag in den Stadtrat eingebracht hatte, erneut in Verhandlungen mit der Gemeinde einzutreten, um die Realisierung dieses Bauwerkes doch noch zu ermöglichen. Leider wurde dieser Antrag erst im März dieses Jahres von einer knappen Mehrheit vom Stadtrat abgelehnt.

Gerade im Hinblick auf die Bewerbung Magdeburgs als Kulturhauptstadt wäre ein solches Bauwerk als Zeichen für die kulturelle Vielfalt ein großes Plus für die Stadt.

Wir hoffen sehr, dass die erneuten Anstrengungen von Erzpriester Boris Ustimenko, der gerade in Moskau weilt, um das Geld dennoch zusammen zu bekommen, von Erfolg gekrönt sind. Das wäre dann, verbunden mit der Rücknahme der Klage durch die Stadt, sicherdie allerletzte Chance für die Realisierung ein solchen Bauwerkes.

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