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01.02.10 –
Zwickmühle" sollte sich bei den Opfern entschuldigen
Das Magdeburger Kabarett "Die Zwickmühle" wirbt auf ihrem Programmheft für März-April 2010 mit einem Motiv, dass den Holocaust auf unerträgliche Weise relativiert. Unter dem Schriftzug "Hartz IV macht frei", der dem bekannten Eingangsspruch des Vernichtungslagers Auschwitz I nachempfunden ist, sind die Grimassen schneidenden Darsteller des Programms zu sehen.
Dazu Stadtrat Sören Herbst, Mitglied im Kulturausschuss: "Die Werbung der Zwickmühle ist weder originell, noch kritisch, sie ist nicht satirisch und schon gar nicht komisch. Sie ist eine kaum zu ertragende Relativierung des Holocausts, der nach industriellen Maßstäben betriebenen Vernichtung der Juden. Wer die Sorgen und Nöte von Harz-IV-Empfängern in Deutschland mit der Lage von Millionen Juden gleichsetzt, die in den Vernichtungslagern ausgemergelt auf ihre Vergasung warten mussten, der sollte seine Maßstäbe einmal von Grund auf genau unter die Lupe nehmen.
Mir ist nicht bekannt, bei wem die Kabarettisten von der Zwickmühle mit diesem abstoßenden Vergleicht landen wollen. Fakt ist, dass hier ganz klar die Grenzen des Geschmacks - des guten wie des schlechten - überreizt wurden. Die Zwickmühle rückt sich mit dieser Aussage selbst ins künstlerische und gesellschaftliche Abseits. Ich wünsche der Zwickmühle für das entsprechende Programm möglichst wenig Besucher und fordere Hans-Günther Pölitz und sein Ensemble auf, sich bei den Opfern öffentlich zu entschuldigen.
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