PM 30: Alles Otto oder was?

01.09.09 –

Stellungnahme der Fraktion BÜNDNIS 90/DI E GRÜNEN zum neuen Slogan „Ottostadt“

Frage:
Wie Sie der lokalen Presse entnehmen konnten, interessiert die Bürgerinnen und Bürger die Diskussion um den neuen "Claim" der  Landeshauptstadt "Ottostadt Magdeburg" sehr. Leserbriefe und Gespräche mit Bürger deuten an, dass der Trend sich gegen die neue  Imagekampagne "Alles ist Otto" und die damit verbundene  Ottoisierung der Stadt stellt.
Wie steht ihre Fraktion zum neuen Slogan, können Sie sich damit identifizieren und denken Sie, dass "Otto", ohne Bezug auf eine konkrete Person, deutschlandweit identitätsstiftend für die Stadt sein kann? 
Ist Otto nicht sogar schädlich für das Image der Stadt (Bezug auf  Kaufhausketten, Comedians oder den Magdeburger Ausspruch "Sich zum Otto machen")?

Antwort:
Natürlich war und ist die Frage nach einem vernünftigen Slogan (Claim) für die Stadt auch in unserer Fraktion fast schon ein Dauerthema. Ist es doch noch nicht allzu lange her, dass wir uns über den Slogan "Magdeburg überrascht" mit Vertretern von PRO M und dem GF der MMKT (Herrn Arends) darüber ausgetauscht haben. Bereits damals hatten wir unsere Bedenken geäußert, was den relativ häufigen Wechsel der "Claims" anbelangt. Die Fehler der Vergangenheit sollten nicht unbedingt wiederholt werden, zumal es dabei um viel Geld geht.
Wir setzten damals, wie auch heute eher auf Kontinuität. In Fragen des Images ist unseres Erachtens nach ein langer Atem erforderlich und wir sehen wenig Sinn darin, ständig neue Slogans, Dachmarken oder Claims (wie auch immer) zu setzen.
Wir favorisieren nach wie vor den alten Slogan (seit 19 Jahren!!!) "Stadt mit Zugkraft", weil sich in diesem Slogan alles vereint, was MD zu bieten hat: der Dom, die Elbe, die für die Stadt und geschichtlich so wichtigen Ottos und das Alleinstellungsmerkmal Halbkugelversuch. Das erhöht nicht nur die Identität der Bürgerschaft mit ihrer Stadt, sondern ist auch den Erfolg der einheimischen Wirtschaft von größter Bedeutung.
Geld sollte lediglich für eine neue Bildmarke zum alten Slogan in die Hand genommen werden.
Bereits die anderen Kampagnen "Magdeburg sind wir", "MD überrascht" und andere haben viel Geld gekostet und wenig gebracht. Bewährtes sollte fortgeführt werden, ggf. etwas prägnanter im bildlichen Ausdruck.
Der Bezug des neuen Claims "Ottostadt" zu diversen anderen Marken, wie zum Otto-Versand, zum Komiker Otto Wahlkes, Otto-Normalverbraucher oder .... (siehe dazu beigefügtes Foto eines Abfallunternehmens) drängt sich in jedem Fall vordergründig auf und konterkariert damit die Bemühungen aller Beteiligten um Alleinstellungsmerkmale für MD. Dies entspricht nicht dem, was MD als Stadt ausmacht und zu bieten hat - Geschichte, Gegenwart und Zukunft.

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