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In einem sind sich alle einig: die Zahl der Radfahrunfälle muss gesenkt werden. Doch dazu bedarf es einer unvoreingenommenen Analyse der Ursachen.
„Diese Unvoreingenommenheit ist jedoch leider nicht erkennbar. Immer noch zu pauschal werden die Radfahrer als Verkehrsrowdys betrachtet" sieht Wolfgang Wähnelt als verkehrspolitischer Sprecher der bündnisgrünen Ratsfraktion Nachholebedarf in der Diskussion.
"Natürlich stören einen, vor allem wenn man selbst mit dem Rad unterwegs ist, die Radfahrer ohne Licht oder auf der falschen Straßenseite. Hier ist dringender Handlungsbedarf. Aber es lohnt, die Statistik genauer zu betrachten. Wenn von den 675 Unfällen 299 von Radfahrern selbst verursacht wurden, so heißt das, dass in gut 55 Prozent der Fälle ein Fremdverschulden vorliegt, die Radfahrer also zumeist Unfallopfer sind. Dem ist mit harter Gangart allein gegen die Radfahrer nicht beizukommen. Die geplanten Aktionen zur Unfallvorbeugung für älteren Altersgruppen sind da nur als eine von weiteren möglichen Maßnahmen.
Zum einen sind die Möglichkeiten einer fahrradfreundlichen Verkehrsplanung in unserer Stadt noch längst nicht ausgeschöpft, zum anderen bedarf auch das Verhalten von Kraftfahrern gegenüber Radfahrern dringender Schulungen und Erziehungsmaßnahmen! Dadurch könnten zwei wesentliche Unfallursachen eingedämmt werden" ist sich Wähnelt sicher.
„Unsere Fraktion regt daher an, dass die Verkehrsplaner der Stadt mit dem ADFC und anderen Beteiligten die Unfallschwerpunkte des Radverkehrs im einzelnen besprechen und nach konkreten Verbesserungen suchen." Magdeburg ist auf einem guten Wege, den Radverkehr zu stärken, aber hat auf diesem Wege noch sehr viele Schritte nötig.
"Das wird jedoch nicht gehen, ohne dem Autoverkehr einige seiner Privilegien zu nehmen" sieht Wähnelt auch Konfliktpotential auf diesem Weg.
Kategorie
Gesundheit | Presse | Verkehr