PM 10: Straßentunnel als verfrühter Aprilscherz


"Es gab bereits vor Jahren gute Gründe, eine Untertunnelung der Bahnhofsbrücken nicht ernsthaft zu verfolgen und die gelten auch heute noch uneingeschränkt", so Wolfgang Wähnelt, baupolitischer Sprecher der Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen.

"Doch nicht allein aus Kostengründen ist ein solches Projekt rundweg abzulehnen. In der jetzigen Haushaltslage hat die Stadt weder die notwendigen Investitions-, noch die jährlich anfallenden Betriebskosten dafür zur Verfügung. Auch verkehrstechnisch ist der Vorschlag völlig daneben, berücksichtigt er doch weder notwendige Rampenlängen und -breiten, noch die erforderlichen Einfädelungslängen zum Wechsel zwischen Fahrspuren und zum Abbiegen. Ein Abbiegen in den Kölner Platz oder den Bahnhofsvorplatz ist dann gar nicht mehr möglich", ist Wähnelt sicher.

"Ganz zu schweigen von der stadtgestalterischen Problemen, die die riesigen Tunnellöcher mitten in der Innenstadt bedeuten würden. Die Pläne der CDU führen unweigerlich zu einem Ausbau der Ernst-Reuter-Allee zur Durchgangstrasse. Wir brauchen hier keine Umgehungsstrecke für die Walter-Rathenau-Straße, das ist nicht im Sinne einer sinnvollen Stadtentwickung. Denn: Eine sinnvolle Stadtplanung versucht, den durchgehenden Fahrzeugverkehr von der Innenstadt fernzuhalten und nur den Zielverkehr, auch zu den Einkaufszentren, zuzulassen.

Wähnelt empört: "Gäbe es einen Preis für undurchdachte Verkehrsrezepte - der CDU-Vorschlag hätte ihn sicher. Und die Ansicht von CDU-Stadtrat Stern, die Kosten würden günstiger als eine ebenerdige Führung, ist wohl eher eine Satire, denn ein ernstzunehmender Vorschlag. Die Stadt braucht dringend Mittel für die Fortführung des Stadtumbaus, zur Sanierung der Schulen etc. Die Fördermittelvergabe für weitere Unterkellerungen der Innenstadt ist dagegen absolut nicht sinnvoll."

Kategorie

Presse