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"Eine solche Informationsveranstaltung, wie sie jüngst vom Umweltamt zur Thematik "Grüne Gentechnik" für die Stadträte, Landwirte und interessierte Bürger durchgeführt wurde, war in der Tat hervorragend geeignet zur Meinungsbildung bei dieser schwierigen Thematik", so Sören Herbst, umweltpolitischer Sprecher der bündnisgrünen Ratsfraktion.
"Für die Vorbereitung und Durchführung dieser Veranstaltung im Roncalli-Haus, muss der Stadtverwaltung, hier dem Umweltamt, ein dickes Lob ausgesprochen werden! Die Referate und Diskussionsbeiträge der eingeladenen Gäste waren hochinteressant und faktenreich. Meiner Ansicht nach ist es gut gelungen, die Problematik "Agro-Gentechnik" aus ganz verschiedenen Winkeln zu beleuchten".
"Die Veranstaltung sollte es insbesondere den Stadträten ermöglichen, über einen Antrag der Bündnis-grünen zur Einrichtung einer gentechnikfreien Region zu entscheiden. Dieser beauftragt den Oberbürgermeister, sich an alle auf der Gemarkung der Stadt Magdeburg wirtschaftenden Landwirte und an die Verpächter von landwirtschaftlichen Flächen auf der Gemarkung der Stadt zu wenden, mit der Aufforderung, die Einrichtung einer freiwillig vereinbarten gentechnikfreien Region zu prüfen.
Die Beschlussfassung zu dem Antrag steht im Stadtrat seit einem Jahr aus, weil bisher die notwendigen Fachinformationen zur endgültigen Entscheidungsfindung fehlten".
Dazu Sören Herbst: "Dementsprechend betroffen machte mich die sehr übersichtliche Anzahl der anwesenden Stadträte. Einige Fraktionen hatten ganz offensichtlich keinen Informationsbedarf. Vielleicht verlassen sie sich ja auf die Argumentation des Chefs der "BIO-Mitteldeutschland GmbH", Dr. Jens Katzek, der den Gen-Mais-Anbau in Sachsen-Anhalt betreibt. Der hat dem OB und den Fraktionen mittlerweile ein mehrseitiges Schreiben zukommen lassen, in dem seine Argumente gegen den Grünen-Antrag vorbringt. Auf der Veranstaltung, auf der Herr Dr.Katzek ebenfalls anwesend war, hat er selbst diese alten Argumente ad absurdum geführt. Anspruch und Wirklichkeit der Agro-Gentechnik klaffen nun mal weit auseinander."
"Fakt ist, so Herbst weiter: Die Agro-Gentechnik beinhaltet unkalkulierbare Risiken für die Verbraucherinnen und Verbraucher und gefährdet tausende Arbeitsplätze in der Landwirtschaft. Es ist eine Risikotechnologie, deren Folgen unabsehbar sind und für deren eventuelle Schäden keine Bank der Welt versichert. Die Zeche für die Ausbreitung der Agro-Gentechnik zahlen allein die Verbraucherinnen und Verbraucher - indem sie auf ihr Recht auf gentechnikfreie Nahrung verzichten sollen. Verdienen werden aber nur große Konzerne und keineswegs die heimische Wirtschaft. Auch die in Sachsen-Anhalt angebaute Maissorte wird vom Saatgut-Giganten Monsanto in den USA hergestellt."
"Andere Schilderungen, wie der Beitrag von Herrn Dr. Bauschmid aus München haben deutlich gemacht, was für gute Erfahrungen die bayerische Landeshauptstadt mit dem vom dortigen Stadtrat bereits 1999 gefassten Grundsatzbeschluss gemacht hat, keine gentechnisch-veränderten Organismen auf landwirtschaftlichen Flächen im Stadtgebiet zuzulassen. Der Beschluss wurde 2004 nochmals bestätigt, aus der Bevölkerung kommen positive Signale und der Öko-Landbau in und um München boomt."
Sören Herbst: "Ich bin zuversichtlich, dass auch der Magdeburger Stadtrat bald eine Entscheidung treffen wird, die die Wahlfreiheit der Verbraucher sichert und die gut und gesund für uns alle ist!
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