Im Rahmen eines einwöchigen Besuches Ende Juli in der Magdeburger Partnerstadt Sarajevo hatte Stadtrat Thorsten Giefers die Gelegenheit, die deutschen EUFOR-Truppen zu besuchen. Das deutsche Kontingent stellt mit ca. 1100 Soldaten den größten Anteil der Schutztruppen unter europäischem Kommando. Mit Oberstleutnant Peter Heen, Pressestabsoffizier, diskutierte Giefers, Stadtrat von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, die Situation vor Ort. Allein in Sarajevo sind knapp 500 Soldaten der Bundeswehr in einem internationalen Camp stadioniert. Hiervon sind ca. 10 Prozent Frauen. Neben Italienern, Franzosen, US-Amerikanern und Albanern sind auch zahlreiche andere Nationen an der Mission zur Stabilisierung der Sicherheit sowie Einführung und Unterstützung demokratioscher Strukturen beteiligt.

Thorsten Giefers zeigte sich hoch erfreut über das soziale Engagement der Truppe. Neben der Minenaufklärung in Schulen meint dies auch die Hilfe zur Selbsthilfe beim Wiederaufbau der im Krieg zerstörten Häuser. „Dies bedeutet auch schon mal“, so Oberstleutnant Peter Heen, „einer armen Familie Feuerholz für den Winter oder eine Ziege zu beschaffen. Wir sammeln dann unter den Kollegen“. Laut Heen strebt die EUFOR zudem zukünftig vermehrt den Einsatz von Soldaten in kleinen Beratungsbüros in den Kommunen an. Sechs bis sieben Soldaten stehen vor Ort, außerhalb von Kasernen und Patrouilienfahrzeugen, den Kommunalvertretern, aber auch der Bevölkerung als Ansprechpartner in Organisations- und Sicherheitsfragen zur Verfügung. Auch in Sarajevo werde ein solches Büro im September eröffnet. Insgesamt aber sei die Sicherheitslage gut und die Gastfreundschaft der Bevölkerung sprichwörtlich. Insbesondere die Deutschen seien sehr willkommen. Schließlich hätten sich schon vor dem Krieg deutsche Firmen wie Volkswagen sehr im Land engagiert und hunderttausende Flüchtlinge hätten während des Krieges in Deutschland Schutz gefunden. Das verbände.

Mit Herrn Heen diskutierte Stadtrat Giefers auch die Möglichkeit einer weitergehenden Kooperation zwischen der Stadt Magdeburg und dem Bundeswehrstandort in der Partnerstadt Sarajevo. Dies gestalte sich zwar durch den regelmäßigen Austausch der Kontingente als schwierig, doch Peter Heen als Vertreter des Führungsstabes sicherte zu, auch künftigen Besuchern aus Magdeburg in der bosnischen Hauptstadt Information und Unterstützung beim Austausch zu gewährleisten.