Stadtratsfraktion

GRÜNE/future! MD

PM 22: Alternative Wohnkulturen unterstützen

19.05.09 – von Sören Herbst –

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Magdeburg stehen der Gründung eines libertären Zentrums in Magdeburg grundsätzlich positiv und aufgeschlossen gegenüber.
Nachdem eine Gruppe vorrangig junger Menschen, deren Ziel die Gründung eines solchen Zentrums ist, am Sonnabend vergangener Woche ein leerstehendes Gebäude auf dem brachliegenden ehemaligen SKET- Gelände besetzt hat, erklärt Sören Herbst, Stadtrat der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat Magdeburg:
"Wir begrüßen den Gedanken, in Magdeburg Raum für Menschen zur Verfügung zu stellen, die friedlich und basisdemokratisch agieren und alternative Lebensentwürfe verwirklichen möchten. Der Gedanke, ein selbstverwaltetes Zentrum zu gründen, indem junge Menschen wohnen, arbeiten und diskutieren können, sollte in Magdeburg von der Stadt wohlwollend begleitet werden. Ein solches Zentrum hätte das Potential, sich zu einem interessanten und  attraktiven Anlaufpunkt im Stadtteil zu entwickeln, der auf die ganze Stadt positiv ausstrahlt."

"Herbst äußerte sich erfreut darüber, dass die Hausbesetzung in Buckau friedlich verlaufe. Die beteiligten Personen zeigten sich für jede Form von Gesprächen offen und wollten mit ihrer Aktion auf das Fehlen eines Anlaufpunktes für alternative Jugendliche aufmerksam machen. Das Ansinnen, den Kontakt sowohl zu den Eigentümern als auch zu der Stadtverwaltung aufzunehmen zeige, dass es  ihnen um ein wichtiges, inhaltliches Anliegen gehe."

Herbst wendet sich mit der Bitte an die Stadtverwaltung, sich kooperativ zu zeigen und wo notwendig, als Vermittler aufzutreten.
Sören Herbst: "Ich halte es für angebracht, dass der Oberbürgermeister sich in Kontakt mit der landeseigenen Eigentümergesellschaft begibt und darauf hinwirkt, dass es zu einem Verhandlungsergebnis kommt und sich damit Perspektiven für die friedlich agierenden Hausbesetzer aufzeigen.
Es ist klar, dass die Stadt dem Eigentümer keine Vorschriften machen kann. Ziel muss es jedoch sein, dass dort möglichst schnell legalisierte Zustände einkehren (incl. Strom und Wasser), sollte die Idee eines libertären Zentrums in Magdeburg auf Dauer eine Zukunft haben."

Herbst schlägt daher vor, alle Beteiligten zunächst an einen Tisch zu holen, um die Perspektiven für das derzeit besetzte Objekt zu diskutieren und das weitere Vorgehen zu besprechen. Vielleicht wäre es ja auf diese Weise möglich, die verfallene Fabrikantenvilla so vor dem Abriss zu bewahren. Die Polizei fordert Herbst auf, ihre derzeitig besonnene, zurückhaltende Haltung aufrecht zu erhalten.

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