Stadtratsfraktion

GRÜNE/future! MD

PM 10: Mehr Fragen als Antworten zur Strombrückenverlängerung !

Die Grüne Fraktion im Magdeburger Stadtrat sieht zu viele Fragen noch unbeantwortet, um einer der von der Verwaltung vorgelegten Varianten zustimmen zu können. Unstrittig ist, dass wir zur Anbindung der östlichen Stadtteile an das Stadtzentrum die Straßenbahnverbindung, Fuß- und Radwege und eine Fahrspur für den KFZ-Verkehr dauerhaft sichern müssen. Dass in dieser Diskussion... 

02.10.12 –

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Schweingel,  

die Grüne Fraktion im Magdeburger Stadtrat sieht zu viele Fragen noch unbeantwortet, um einer der von der Verwaltung vorgelegten Varianten zustimmen zu können.  

Unstrittig ist, dass wir zur Anbindung der östlichen Stadtteile an das Stadtzentrum die Straßenbahnverbindung, Fuß- und Radwege und eine Fahrspur für den KFZ-Verkehr dauerhaft sichern müssen. Dass in dieser Diskussion eine je Richtung zweispurige KFZ-Verbindung vom Tisch ist, ist auch ein Erfolg der Diskussion der Grünen.


1. Für welche Variante plädiert die Fraktion?
Die Zoll- und die Anna-Ebert-Brücke müssen und wollen wir als Denkmal erhalten.
Wir favorisieren daher die erweiterte denkmalpflegerische Rekonstruktion dieser beiden Brücken. Eine denkmalgerechte Sanierung der Anna-Ebert-Brücke müsste auch die ehemals vorhandenen, etwas auskragenden Fußwege wiederherstellen und den Verkehrsraum somit erweitern.
Unsere Fragen nach der Möglichkeit einer erweiterten denkmalpflegerischen Rekonstruktion der Brücke zur Sicherung des gesamten erforderlichen Verkehrs (Fußgänger, Radfahrer, Straßenbahn und KFZ-Verkehr in der gleichen Spur) sind leider von der Verwaltung nicht ernsthaft beantwortet und geprüft worden.
In die nun vorliegende Drucksache hat nur eine V0* genannte Variante mit Abbruch der Anna-Ebert-Brücke und Ersatz durch eine Schrägseilbrücke (Pylon) an gleicher Stelle Eingang gefunden. Ein vollkommen indiskutabler Vorschlag!

2. Wie wird die Entscheidung begründet?
ie Möglichkeit, die vorhandene Brücke denkmalgerecht so umzubauen, dass sie den Verkehr auch noch über Jahrzehnte tragen kann, wird offensichtlich nicht ernsthaft geprüft. Dazu gehört auch, zu berücksichtigen, dass es, bedingt durch den weiteren Einwohnerrückgang im Umland, zu einem Rückgang des Verkehrsaufkommens und zur verminderten Betriebsamkeit beim MIV kommen wird. Die Hälfte der Einwohner/innen werden zunehmend mehr den kostengünstigeren ÖPNV in Anspruch nehmen und weniger den eigenen PKW.
Wir tun gut daran, diese Tatsachen bei der Finanzierbarkeit solcher Großprojekte künftig stärker zu berücksichtigen.
Straßenbahntrassen kann man heute auch erschütterungsfrei bauen. Und auf dem kurzen Abschnitt dieser Brücke kann sich die Straßenbahn auch eine Spur mit dem KFZ-Verkehr teilen.
Statt dessen wird die Anna-Ebert-Brücke abwechselnd schlechtgeredet (Nutzungsdauer bis 2015) und schöngebetet (bis wir 2020 die neuen Brücken gebaut haben, werden wir sie schon zum Halten kriegen).
Die ernsthafte Prüfung einer erweiterten denkmalgerechten Ertüchtigung der Anna-Ebert-Brücke könnte Millioneninvestitionen sparen und uns eine stadtgerechte Verkehrsverbindung bescheren.
Statt dessen wird von der Verwaltung eine möglichst teuer gerechnete Variante V0* präsentiert. Wir wollen die Verwaltung mit der ernsthaften Prüfung der von uns favorisierten Variante beauftragen.

3. Gibt es bei der Abstimmung einen Fraktionszwang?
Nein, den gibt es nicht! Jedes Fraktionsmitglied kann, wie immer, frei und sanktionsfrei entscheiden.

Wolfgang Wähnelt
Fraktionsvorsitzender

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Presse | Stadtentwicklung | Verkehr