Der Oberbürgermeister wird beauftragt, die 2004 vom Stadtrat beschlossene,  für die Jahre 2003 bis 2012 geltende Radverkehrskonzeption der Landeshauptstadt Magdeburg zu aktualisieren und fortzuschreiben. Die Fortschreibung soll nach einer Analyse der gegenwärtigen Radverkehrssituation und einer Bilanz der RVK 2004 die Leitlinien zur Förderung des Radverkehrs und die Gestaltungskriterien von Radverkehrsanlagen aktualisieren und in einen Maßnahmeplan münden. Schwerpunkte...

21.09.12 –

Der Stadtrat möge beschließen:

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, die 2004 vom Stadtrat beschlossene,  für die Jahre 2003 bis 2012 geltende Radverkehrskonzeption der Landeshauptstadt Magdeburg zu aktualisieren und fortzuschreiben.

Die Fortschreibung soll nach einer Analyse der gegenwärtigen Radverkehrssituation und einer Bilanz der RVK 2004 die Leitlinien zur Förderung des Radverkehrs und die Gestaltungskriterien von Radverkehrsanlagen aktualisieren und in einen Maßnahmeplan münden.

Schwerpunkte der Fortschreibung über das Jahr 2012 hinaus sollen eine stärkere Berücksichtigung des Alltagsradverkehr, die weitere Komplettierung des Radverkehrsnetzes (Lückenschlüsse) und die weitere Stärkung des Umweltverbundes (Fuß-, Rad- und Öffentlicher Personennahverkehr) sein.

Um Überweisung des Antrages in die Ausschüsse StBV und UwE wird gebeten

Begründung:

Mit der Radverkehrskonzeption (RVK) von 1993 wurde für die Landeshauptstadt Magdeburg eine wichtige Grundlage für die Berücksichtigung der Radfahrerbelange bei verkehrlichen und städtebaulichen Entscheidungen geschaffen.

Es entstanden Radfahrverbindungen entlang wichtiger Hauptnetzstraßen durch die Stadt. Zusätzlich wurde begonnen, abseits von Hauptnetzstraßen ein touristisches Radwegenetz zu entwickeln. Von besonderer Bedeutung war hierbei die Errichtung des Elberadweges, östlich der Elbe. Seit der Eröffnung im Jahre 2000 entwickelte sich dieser zu einem der beliebtesten Radwanderwegen Deutschlands.

Am 11.03.2004 beschloss der Stadtrat die Fortschreibung der RVK der Stadt Magdeburg. Dieser Stadtratsbeschluss war ein wichtiger Baustein für die weitere Förderung des Radverkehrs in Magdeburg. Der Stellenwert des Radverkehrs nahm weiter zu. Im Straßenbild sind seit 2004 erkennbar mehr Radfahrer unterwegs. Dies verdeutlichen verschiedene Knotenpunktzählungen im Stadtgebiet.

Die in der Drucksache DS00283/03 eingebrachten Gestaltungskriterien zur Anlage von Radverkehrsanlagen werden weitgehend für die Planung, den Neubau und die Instandsetzung von Radverkehrsanlagen in der Landeshauptstadt Magdeburg angewendet.
Laut Beschlussfassung der RVK sollten bis 2012 ca. 100,4 km Radverkehrsanlagen neu angelegt bzw. grundhaft instand gesetzt werden. „Unter den gegenwärtig beschlossenen finanziellen Rahmenbedingungen und bekannten Fördermittelprogrammen ist eine Umsetzung der RVK von rund 70 % aller Maßnahmen bis Ende 2012 erreichbar“, resümiert die Info I0278/10 „Zwischenbilanz zur Umsetzung des RVK 2004-2012. Dennoch konnte ein Großteil der Maßnahmen nicht oder nicht vollumfänglich umgesetzt werden.

Eine Fortschreibung der Radverkehrskonzeption nach 2012 ist daher geboten und sollte insbesondere folgendes berücksichtigen:
- Einbeziehung neuer verkehrsrechtlicher Bestimmungen und gerichtlicher Entscheidungen
- eine stärkere Berücksichtigung des Alltagsradverkehrs, insbesondere des Berufsverkehrs
- Weiterentwicklung der Gestaltungskriterien
- Neubewertung bisher nicht umgesetzter Maßnahmen und Aktualisierung der Prioritätenliste
- Schaffung / Ausweisung durchgehender Radverbindungen in und durch die Innenstadt
- Schaffung Ausweisung von schnellen Radverkehrstrassen durch die Stadt und in die
   Umlandgemeinden
- Ausweisung von Fahrradstraßen
- radverkehrsfreundliche Gestaltung von Lichtsignalanlagen
   (Vorgrün für Radfahrer, Ampelanlagen mit Grünanforderung)
- radverkehrsfreundliche Gestaltung und Markierung von Kreuzungen
- eine stärkere Öffentlichkeitsarbeit für den Radverkehr
- die jährliche Durchführung des Fahrradaktionstages

Wolfgang Wähnelt
Fraktionsvorsitzender