A0274/19: Mähintervalle prüfen und Biodiversität stärken

Der Stadtrat beschließt, den Oberbürgermeister mit der Prüfung zu beauftragen, welche städtischen Grünflächen zu Blühwiesen oder Blühstreifen umgewandelt werden können, an welchen Stellen verlängerte oder gestaffelte Mähintervalle möglich sind, wo das Belassen von Altgrasstreifen, der Verzicht auf Mahd... 

28.11.19 –

Der Stadtrat beschließt,

den Oberbürgermeister mit der Prüfung zu beauftragen,

1. welche städtischen Grünflächen zu Blühwiesen oder Blühstreifen umgewandelt werden können,

2. an welchen Stellen verlängerte oder gestaffelte Mähintervalle möglich sind,

3. wo das Belassen von Altgrasstreifen, der Verzicht auf Mahd und/oder weniger Schnitte im Jahr sinnvoll sind.

Ziel der Maßnahmen sollen sowohl Stärkung und Erhalt der Biodiversität, als auch die Einsparung von Haushaltsmitteln sein. Letztere sind für die Umpflanzung von Bäumen umzuwidmen.

Neben klassischen Grünflächen sind z.B. auch Flächen an den Ein- und Auffahrten des Magdeburger Ringes, nicht genutzte Flächen, Fahrbahnteiler oder Verkehrsinseln sowie Flächen im Umfeld kommunaler Liegenschaften in Erwägung zu ziehen.


Begründung:

Auch die Stadt Magdeburg geht mit gutem Beispiel voran und hat Flächen in der Innenstadt für Blühwiesen vorgesehen (Volksstimme berichtete im Mai 2019 [1]). Durch weniger Mahd-Termine tragen Blühwiesen erheblich zur Artenvielfalt bei und bieten einen Rückzugsraum für viele Insekten, besonders auch für bedrohte Wildbienen. Blühwiesen werten somit nicht genutzte flächige Grünstrukturen ökologisch auf.

Die Nutzung von (regionalen) „(Sommer)Blumensaatmischungen“ spart gegenüber dem Anlegen von herkömmlichen angelegten Blumenbeeten aufgrund von geringerem Pflegeaufwand Kosten ein. Zudem speichert eine Blumenwiese mehr Feuchtigkeit, wodurch Kosten für die Bewässerung gespart werden.

Aber auch eine Blumenwiese braucht einige Jahre, bis sie sich stabilisiert ist, und weniger Pflege benötigt, weshalb im Jahr 2020 damit begonnen werden sollte.

Die offensichtlichste Bedrohung der Artenvielfalt entsteht durch die Mähgeräte selbst (z.B. rotierende Mähgeräte). Um Artenvielfalt in der Stadt zu gewährleisten, sollte, neben dem Einsatz von artenschonenden Mähgeräten, in Teilbereichen auf Mahd verzichtet werden. Ebenso könnten Altgrassteifen belassen oder auf einzelne oder mehrere Schnitte verzichtet werden. Auch dadurch könnten Kosten für Pflege gespart werden.

[1]https://www.volksstimme.de/lokal/magdeburg/naturschutz-mehr-bluehwiesen-fuer-magdeburgs-bienen

 

Wigbert Schwenke, Fraktionsvorsitzender, CDU/FDP-Ratsfraktion

Madeleine Linke, Fraktionsvorsitzende, Fraktion GRÜNE/future!

Olaf Meister, Fraktionsvorsitzender, Fraktion GRÜNE/future!

Jenny Schulz, Fraktionsvorsitzende, Fraktion DIE LINKE

Burkhard Moll, Fraktionsvorsitzender, Fraktion Tierschutzpartei/BfM

Vorläufiges Ergebnis:

angenommen

Wiedervorlage:

Fortsetzung Stadtrat 09.12.19

Ergebnis:

05.12.19 Stadtratssitzung
Beschluss

Kategorie

Angenommen! | Antrag | interfraktionell | Naturschutz | Umwelt