A0005/16: Platz für "Willkommensklassen" bereitstellen

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, für sogenannte „Willkommensklassen“ (kleinere Lerngruppen für Flüchtlinge) geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Bildung ist ein wesentlicher Schlüssel zur Integration von Emigranten. Wenn wir es ernst nehmen wollen mit der Integration der Flüchtlingsfamilien, dann läuft das am besten über die Kinder, die regelmäßig – am besten im Umfeld ihrer Wohnung - Kitas und Schulen besuchen. Die meisten neuen Bundesländer...

08.02.16 –

Der Stadtrat möge beschließen:

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, für sogenannte „Willkommensklassen“ (kleinere  Lerngruppen für Flüchtlinge) geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen.  

Um Überweisung in die Ausschüsse Bildung, Schule und Sport (BSS), Familie und Gleichstellung (FuG) und  Gesundheits- und Sozialausschuss (GeSo) wird gebeten.


Begründung:

Bildung ist ein wesentlicher Schlüssel zur Integration von Emigranten. Wenn wir es ernst nehmen wollen mit der Integration der Flüchtlingsfamilien, dann läuft das am besten über die Kinder, die regelmäßig – am besten im Umfeld ihrer Wohnung - Kitas und Schulen besuchen.

Die meisten neuen Bundesländer - so auch Sachsen-Anhalt - lassen die schulpflichtigen Flüchtlingskinder alltagsintegriert lernen, d. h. sie sitzen zwar in Regelklassen, erhalten aber zeitweise wie andere Kinder mit speziellem Förderbedarf in Kleingruppen zusätzliche Förderung.

An vielen Magdeburger Grundschulen stellt das Land Sprachförderlehrkräfte und schon länger Förderschullehrkräfte zur Verfügung. Von daher sind die personellen Voraussetzungen für den individuellen Sprachunterricht und den Ausgleich von Teilleistungsstörungen in der Regel gegeben.

Aktuell scheitert guter Kleingruppenunterricht allerdings sehr häufig an den räumlichen Verhältnissen. Die schon mehrfach vorgetragene Bitte der BSS-Mitglieder an die Verwaltung genauer Auskunft zu geben wo und wie viele Flüchtlingskinder zz. an den einzelnen Schulen untergebracht sind ist noch nicht erfüllt. Weiterhin wurde die Verwaltung gebeten, im Rahmen der Aktualisierung der Schulentwicklungsplanung darüber zu berichten, wo Mangel an Kleingruppenräumen besteht.

Von zwei Grundschulen gibt es allerdings erschreckende Berichte über untragbare Verhältnisse. Letztendlich war der Bericht der Schulleiterin der GS Nordpark in der BSS-Sitzung am 3. November 2015 das I-Tüpfelchen für den einstimmigen Beschluss, die Makarenkoschule unverzüglich aus dem gemeinsamen Gebäude heraus zunehmen und umziehen zu lassen. Hier haben die Stadträte gemeinsam, entgegen der Verwaltung eine Entscheidung getroffen, so dass zumindest nach den Sommerferien bessere Bedingungen geschaffen werden können.

Wahrscheinlich noch schlimmer sind die Zustände in der GS Am Westring. Die Schulleiterin berichtete, dass der Bericht der Schulleiterin im Rahmen der GWA Stadtfeld am vergangenen Dienstag offenbart hat, dass die Flüchtlingskinder - jetzt schon 15 - und auch die 52 Kinder mit Teilleistungs- und Lernschwächen und die 3 Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf auf den Treppenstufen zur IGS, im Computerraum, im Speiseraum oder gar am Besprechungstisch im Schulleiterzimmer unterrichtet werden.

Die Verwaltung wird aufgefordert einen Überblick über die Räumlichkeiten für Kleingruppen- und Förderunterricht zu geben. Für die Flüchtlingskinder ist auch im Einvernehmen mit dem Land zu prüfen, ob insbesondere bei dem mit oder ohne Begrenzung des Familiennachzugs zu erwartenden Zuwachs von Flüchtlingskindern nicht auch generell ganz selbständige „Willkommensklassen“ zu bilden sind. 

Andere Bundesländer, wie z.B. Berlin haben mit sogenannten „Willkommensklassen“ von durchschnittlich 12 Kindern ein Unter­richtsangebot, das sich am Erfahrungshorizont der Flüchtlinge orientiert und auf die daraus resultierenden speziellen Lernbedürfnisse zugeschnitten ist.   

In jedem Fall müssen an unseren Schulen schnellstens (ggf. mit Anbauten oder Containern) die räumlichen Voraussetzungen geschaffen werden, um Zuwanderern gute Möglichkeiten zu geben, Deutsch zu lernen und gleichzeitig sie und Ihre Familien in unsere Stadtgesellschaft zu integrieren.

 

Olaf Meister                           Jürgen Canehl                              Sören Herbst
Fraktionsvorsitzender           Bildungspolitischer Sprecher     Flüchtlingspolitischer Sprecher

 

 

Vorläufige Ergebnisse:

Überweisung in die Fachausschüsse

Wiedervorlage:

 

Ergebnis:

 

 

Kategorie

Antrag | Bildung | Integration | Vorläufiges Ergebnis!