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21.11.14 –
Der Stadtrat möge beschließen:
Das Projekt des Baus eines Tunnels unter der Eisenbahnüberführung Ernst-Reuter-Allee wird aufgegeben.
Dazu wird folgendes veranlasst:
Begründung:
Die Notwendigkeit der Erneuerung der Brücken der Bahn über die Ernst-Reuter-Allee ist unbestritten und kann nicht länger aufgeschoben werden.
Mit der Mitteilung des Oberbürgermeisters am 06.10.2014 zur aktuellen Kostenentwicklung des Tunnelvorhabens, dass noch vor Baubeginn bereits 90 Mio. € aufgerufen werden, müssen alle Beteiligten umdenken, denn der Tunnel ist in dieser Form schlicht nicht finanzierbar.
Bis zum Beginn dieses Jahres ist die Landeshauptstadt stets davon ausgegangen, dass das Land sich mit 75 % an den der Stadt zufallenden Kosten beteiligt. Inzwischen steht fest, dass es keine Projektförderung für das Tunnelprojekt gibt. Mit der zugesagten Pauschalförderung von 4,5 Mio. p.a. sollten in erster Linie dringend benötigte verkehrlich sinnvolle Maßnahmen wie die verbesserte Anbindung Ostelbiens mit den neuen Strombrücken finanziert werden.
Die jetzt bekannten Kosten einschließlich des finanziellen Risikos der Kostensteigerungen während des Baus sind für unsere Stadt schon „viel zu hoch geworden. Die Gefahr besteht, dass auch in Magdeburg, wie z.B. beim Tunnelbau in Leipzig die Kosten völlig aus dem Ruder laufen und die bisher eingeschlagene solide Finanzierung des Magdeburger Stadthaushaltes zunichte gemacht wird.“ (Bund der Steuerzahler Sachsen-Anhalt e.V. vom 04.11.2014)
Die Kündigung in „Besonderem Fall“ ist von daher möglich. Das dabei zu berücksichtigende Risiko von Entschädigungsansprüchen der Deutschen Bahn ist wahrscheinlich preiswerter als weiter zu machen wie bisher.
Entgegen landläufiger Meinung ändert sich durch das Tunnelbauwerk nichts an den im Kfz-Verkehr gelegentlich auftretenden Stauerscheinungen im Bereich westlich der Kreuzung Weinarkade. Auf die 2006 ins Feld geführte Vierspurigkeit des Tunnels ist seit Jahren verzichtet worden. Für Autofahrer verschlechtern sich gegenüber heute die Möglichkeiten, Fahrgäste mit dem Auto zum Bahnhof zu bringen, da der Kölner Platz dafür nicht mehr zur Verfügung steht. Gegenüber der ursprünglichen Planung wurde auf eine Ausfahrt aus dem Parkhaus des City Carrés nach Westen – also zum Magdeburger Ring – verzichtet.
Die Verbindung der geplanten Haltestelle am Kölner Platz zu den Bahnsteigen ist nicht barrierefrei. Die ursprünglich angedachten Aufzüge zu den Gleisen wurden aus Kostengründen gestrichen. Diese Haltestelle würde nicht die nach Änderung der 2. NSV-Trasse gestiegenen Anforderungen als Umsteigehaltestelle erfüllen.
Die Beibehaltung der Umsteigehaltestelle am Damaschkeplatz würde den Bedürfnissen der neuen Führung der 2. NSV, der gestiegenen Bedeutung des ZOB für Fernbusse und der Organisation des MVB-Anschlussverkehrs (Nacht- und Sonntagsverkehr) entgegenkommen und zudem die Dreiviertel-Kreisverkehr-Variante für den Damaschkeplatz möglich machen.
Die in der Information I0320/14 vorgeschlagenen Änderungen im technologischen Bauablauf führen zu einer kompletten Sperrung der Verbindung zwischen Stadtfeld und der Innenstadt, gefährden den Einzelhandel in der Innenstadt und widersprechen den Zusagen gegenüber der IG Innenstadt. Weiterhin ist nicht auszuschließen, dass bei grundlegenden Änderungen in Fragen der Technik das Planfeststellungsverfahren nachzubessern wäre.
Olaf Meister Jürgen Canehl
Fraktionsvorsitzender Verkehrspolitischer Sprecher
Vorläufige Ergebnisse: | Überweisung in die Fachausschüsse |
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