Der Stadtrat spricht sich für den Verbleib der Funde der Forschungsgrabungen im Magdeburger Dom und auf dem Domvorplatz in Magdeburg aus. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, den bisherigen Stützpunkt des Projektes Domgrabungen im...

15.10.13 –

Der Stadtrat möge beschließen:

1. Der Stadtrat spricht sich für den Verbleib der Funde der Forschungsgrabungen im Magdeburger Dom und auf dem Domvorplatz in Magdeburg aus.

2. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, den bisherigen Stützpunkt des Projektes Domgrabungen im Lorenzweg 18, Gebäude F auch nach dem 31.10.2013 zur Verfügung zu stellen. Gegebenenfalls ist ein Ausweichobjekt anzubieten.

3. Der Oberbürgermeister setzt sich dafür ein, dass die Landesregierung der Landeshauptstadt Magdeburg vertraglich die dauerhafte Überlassung (Dauerleihgabe) der Funde der Forschungsgrabungen in Magdeburg zusichert.

4. Der Stadtrat appelliert an die Landesregierung, bspw. im Rahmen der anstehenden Evaluierung der Arbeit des Mittelalterzentrums konstruktiv zur Lösung der Finanzierung zur Weiterführung der kontinuierlichen Aufarbeitung und Auswertung der Domgrabungen beizutragen oder einen analogen Vorschlag zu unterbreiten.

Begründung:

Trotz aller bisherigen Bemühungen ist es nicht gelungen, die Finanzierung der kontinuierlichen Weiterführung der Auswertung der Forschungsgrabungen im Magdeburger Dom zu erreichen. Die Arbeitsverträge der entsprechenden Mitarbeiter sind zur Jahresmitte ausgelaufen. Jetzt sollen die Funde ins Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie nach Halle gebracht werden. Der ursprünglich geplante Termin war verschoben worden, weil infolge von Hochwasserschäden die Magazine im LDA nicht zur Verfügung standen. Der heutige Zustand der Magazine ist nicht bekannt.

In Magdeburg soll mit dem Dommuseum, für das die Stadt das Gebäude der ehemaligen Reichsbank erworben hat, eine museale Einrichtung entstehen, zu deren zentralen Ausstellungsstücken Funde der Domgrabungen und des Domvorplatzes gehören sollen. Deren weitere wissenschaftliche Aufarbeitung durch das bewährte Personal in Magdeburg ist eine logische Vorgehensweise.

Wie aus der Antwort der Landesregierung Drucksache 6/1781 vom 08.02.2013 auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. A. Klein (DIE LINKE) zum Thema „Finanzierung und Tätigkeit des Mittelalterzentrums e.V. i.G.“ hervorgeht, hängt die Weiterführung der Förderung des ZMA ab dem Haushaltsjahr 2014 von den Ergebnissen der Evaluierung ab.
Inhaltlich bietet sich aus unserer Sicht die Einbeziehung der Arbeiten zur weiteren wissenschaftlichen Auswertung der Domgrabungen in Magdeburg an. Angesichts der überregionalen Bedeutung der Funde und deren beabsichtigter Präsentation in der Landeshauptstadt sieht der Stadtrat auch das Land in der Pflicht, die Finanzierung des Projektes maßgeblich zu unterstützen.

Wigbert Schwenke, Fraktion CDU/BfM
Frank Theile, Fraktion DIE LINKE/Tierschutzpartei
Wolfgang Wähnelt, Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN
Hans-Jörg Schuster, FDP-Ratsfraktion