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Der Stadtrat möge beschließen:
Begründung:
Im Zuge des Wiederaufbaus der Magdeburger Innenstadt nach den Zerstörungen des 2. Weltkriegs verschwand eine Vielzahl von Straßenzügen und -namen, die zuvor über Jahrhunderte bestanden und einen Teil der städtischen Tradition und Identität ausmachten. Ein erheblicher Teil der alten Straßenführungen wurde überbaut. Zum Teil wurden jedoch auch nur die Benennungen entfernt, da aufgrund jetzt fehlender Bebauung eine postalische Adresse nicht mehr erforderlich schien.
Im Jahr 2005 wurden mit dem Knochenhauerufer, der Stephansbrücke, dem Johanniskirchhof, der Schwertfegerstraße und der Prälatenstraße solche vergessenen Bezeichnungen noch vorhandener Wegebeziehungen wieder belebt.
Die alten Namen haben inzwischen ihren selbstverständlichen Platz zurück erorbert und dienen als lokale Ortsbezeichnung. Darüber hinaus ermöglichen sie die örtliche Anknüpfung (stadt)geschichtlicher Vorgänge.
Die jetzt vorgeschlagenen Benennungen sind die jeweiligen originalen Straßennamen, die noch bis in 60er Jahre des 20. Jahrhunderts hinein für den konkreten Weg galten. Sie sind nicht durch Umbenennung oder Überbauung verschwunden, sondern nur, weil man sie postalisch nicht mehr für nötig hielt. Mit ihrer Rückkehr in das Straßenbild bringt man den Menschen Stadtgeschichte etwas näher und bekennt sich in identitätsstiftender Weise zu den eigenen Wurzeln. Da die Wege derzeit einfach nur namenlos sind, geht es nicht um Umbenennungen. Auch muss niemand seine Adresse etc. ändern.
Petersberg
Der Petersberg der nördlich an der Magdalenenkapelle vorbeiführt trug seinen Namen seit 1750. Der Name ging auf die auch heute noch nördlich gelegene St. Petrikirche zurück. Der Straßenverlauf ist in seinem ursprünglichen Erscheinungsbild erhalten und wird durch Magdeburger und Gäste gerne fußläufig genutzt, ist jedoch derzeit unbenannt. Der alte Name sollte wieder zurückkehren.
Magdalenenberg
Der Straßenname Magdalenenberg war seit 1853 in Benutzung und ging auf das an der Nordseite des kleinen Wegs ursprünglich befindliche Magdalenenkloster zurück. Durch die derzeitig stark diskutierte Rückkehr einer Bebauung exakt auf den Grundmauern der alten Bebauung wird die Wiederbenennung besonders interessant. Auch unabhängig hiervon sollte der aus einem Fußweg und einer Treppe bestehende alte Verkehrsweg seine Bezeichnung zurück erhalten.
Krummer Berg
Die Bezeichnung war ab 1780 gebräuchlich. Obwohl nicht zwingend erforderlich, haben die Planer, die die Parkanlagen im ehemaligen Knattergebirge anlegten, den Verlauf der kleinen krummen Gasse recht genau durch einen genauso geschwungenen Weg nachgebildet. Der Krumme Berg war für seine beengten und extremen Wohnverhältnisse bekannt. Seine Wiederbenennung würde es Stadtführeren erleichtern, die besondere Geschichte dieses Stadtteils erlebbar zu machen.
Tannenberg
Der Tannenberg trug seinen Namen nach dem zumindest seit 1454 bestehenden Haus "Zur Tanne". Das Haus stand an der nördlichen Ecke der Einmündung der Gasse auf das Knochenhauerufer (Knochenhauerufer Nr. 78). Während das Hauszeichen erhalten blieb, verlor die kleine, jetzt unbebaute Gasse ihren Namen. Als Straßenname war der Tannenberg seit 1718 in Benutzung.
Bandstraße
Die Bandstraße entstand 1852 bei einem Durchbruch vom Breiten Weg zu einer westlich parallel verlaufenden Straße. Der Name bezog sich auf eine in der Nähe befindliche Bandfabrik. Im Zuge der Neubebauung des Nordabschnitts des Breiten Wegs wurde ziemlich genau an der alten Stelle der Bandstraße ein Durchlass zur westlich vom Breiten Weg verlaufenden Zufahrtsstraße geschaffen. Lediglich die Benennung des Fußwegs als Bandstraße unterblieb.
Vorläufige Ergebnisse: | Verweis in die Ausschüsse KRB und KA |
Wiedervorlage: | |
Ergebnis: | nach Beratung in den Fachauschüssen zurückgezogen |
Kategorie
Antrag | Kultur | Stadtentwicklung | Wohnen | Zurückgezogen!