Stadtratsfraktion

GRÜNE/future! MD

35 Jahre Arbeit und noch immer kein Ergebnis: Grüne/future! kritisiert erneute Verschiebung des Fahrradparkhauses

26.11.25 –

Am vergangenen Dienstag gab die Magdeburger Stadtverwaltung bekannt, dass sie plant, die Arbeiten für ein Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof erneut einzustellen. Dabei sollten für das Projekt eigentlich Fördermittel in Millionenhöhe in die Landeshauptstadt fließen.

Seit Anfang der 90er-Jahre plante die Magdeburger Stadtverwaltung ein Fahrradparkhaus. 1992 gab es bereits das erste Konzept. „Ein fast 35-jähriges Drama in unzähligen Akten“, so beschreibt es die grüne Politikerin Madeleine Linke. Doch dann Anfang Februar 2025 fasste der Stadtrat einen erneuten Beschluss für das Fahrradparkhaus, der endlich einen Durchbruch versprach. Auf Vorschlag der Stadtverwaltung hin sollte das Fahrradparkhaus bis 2027 westlich des Hauptbahnhofes, inklusive eines Fahrradgewerbes, gebaut werden. Beim Verleih des Preises „Bahnhof des Jahres“ war das kommende Fahrradparkhaus eines der Entscheidungskriterien für Magdeburg.

Ende November kam dann jedoch die Absage aus dem Rathaus. Die geplanten Flächen seien nicht nutzbar und die Betriebskosten mit Personal nicht finanzierbar. Dafür habe man auch eine alternative Unterbringung im City Carré geprüft, ohne Ergebnis. Daher würden die Arbeiten am Fahrradparkhaus nun vorerst ersatzlos eingestellt, erklärte der Stadtentwicklungsbeigeordnete Jörg Rehbaum.
Die Stadtratsfraktion Grüne/future!, die der geplanten Fläche und dem Betriebsmodell kritisch gegenüberstand, sieht darin ein Scheitern mit Ansage, aber keine Lösungen. „Dass die von der Stadtverwaltung vorgeschlagene Fläche und das geplante Betriebsmodell fragwürdig waren, haben wir von Anfang an kritisiert. Darum haben wir die Verwaltung mit dem Beschluss zum Fahrradparkhaus beauftragt, einen vollautomatisierten Betrieb sowie die Flächennutzung zu prüfen. Die Stadtverwaltung hat ihre Hausaufgaben aber nicht gemacht und kommt nun 10 Monate später auch zur gleichen Erkenntnis. Statt den von uns vorgeschlagenen Prüfungen von Lösungsvorschlägen präsentiert der Beigeordnete jedoch nur eine ersatzlose Kapitulation“, kritisiert Linke.

Die grüne Politikerin fordert, dass die Stadtverwaltung nun auch tatsächlich einen vollautomatisierten Fahrradtower in Bahnhofsnähe prüft. „Die Baukosten sind deutlich günstiger und können fast vollständig gefördert werden, die Betriebskosten, ohne Personal vor Ort, sind minimal und das Parkhaus ist 24/7 nutzbar.“

Nach mehreren Öffentlichkeitsbeteiligungen und Konzepten zum Fahrradparkhaus brauche man „nun endlich mal Ergebnisse statt Magdeburger Sonderwege.“ Das Fahrradparkangebot in Magdeburg, insbesondere für Pendler*innen und Tourist*innen, sei „peinlich“ für eine Landeshauptstadt, denn die vor zwei Jahren eingeführten Fahrradboxen seien nicht nur kilometerweit vom Bahnhof entfernt, sondern auch seit Monaten defekt.
 

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