PM 4: Gen-Mais-Anbau in Ottersleben gefährdet Landwirte

27.02.07 – von Sören Herbst –

Stadtrat Sören Herbst: "Gentech-Anbau in Ottersleben ist gefährlich, überflüssig und unerwünscht!"

Das Bundessortenamt plant für das Frühjahr 2007 den Anbau einer gentechnisch veränderten Maissorte auf einem circa 700qm großen Feld in Magdeburg-Ottersleben. Laut Standortregister des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, wurde dies am 15.01.2007 offiziell mitgeteilt. Laut Gentechnikgesetz müssen die Mitteilungen drei Monate im Voraus gemacht werden, so, dass die Gen-Mais-Aussaat in Otterslebennicht vor dem 15.04.2007 erfolgen kann. Das Bundessortenamt betreibt in Magdeburg eine seiner 13 deutschlandweit verteilten Prüfstellen.

Sören Herbst, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und umweltpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Magdeburger Stadtrat stellt dazu klar: "Nach unserer Ansicht stellt der Anbau von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) in Magdeburg-Ottersleben eine nicht hinnehmbare Gefährdung für die umliegenden Landwirte dar. Die gentechnikfreie Produktion in der Umgebung des Genmais-Anbaus wird nicht länger gesichert sein. Für konventionell oder ökologisch wirtschaftende Landwirte bedeutet das Vorhaben in der Nachbarschaft eine direkte Bedrohung ihrer wirtschaftlichen Existenz."

Die Sorten des MON810-Genmaises des US-Konzern Monsanto, der eine Weltmarkt-beherrschende Stellung beim Vertrieb von gentechnisch verändertem Hybrid-Saatgut anstrebt, hatten erst unter Bundesminister Seehofer die Sortenzulassungen für Deutschland erhalten- dabei fehlt ihnen weiterhin die gentechnikrechtliche Genehmigung. Saatgut daraus darf also weder vertrieben noch angebaut werden.

Sören Herbst: "Der Anbau der gentechnisch manipulierten Maissorte MON810 dient ausschließlich den Interessen des Monsanto-Konzerns. Seine Patente auf das Saatgut 'schützt' Monsanto mit fragwürdigen und rabiaten Mitteln. So verklagt der Konzern Landwirte, auf deren Felder zufällig Gentechnik-Pollen gelangen. Ihnen wird dann vorgeworfen, bewusst patentgeschützte Sorten ausgebracht zu haben. In den USA ist diese Vorgehensweise bereits an der Tagesordnung und hat zum wirtschaftlichen Bankrott vieler Landwirte geführt."

"Der Gentech-Anbau in Ottersleben ist gefährlich, überflüssig und unerwünscht!", so Sören Herbst weiter. "Bundesweit steht die Bevölkerung der Einführung von GVO in Lebensmittel ausgesprochen kritisch gegenüber.

Bis zu 80 Prozent der Bundesbürger sprechen sich seit Jahren in unterschiedlichsten Erhebungen gegen Gentechnik aus. Weiterhin sind auch die gesundheitlichen Risiken von GVO ungeklärt. Gerade im Falle des sog. BT-Mais, um den es sich im Falle von MON810 handelt, stellen die in der Pflanze produzierten Gifte ein Risiko dar, dessen Unbedenklichkeit für Mensch und Tier bisher nicht erwiesen werden konnte.", so der Stadtrat.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern das Bundessortenamt dazu auf, den geplanten GVO-Anbau in Magdeburg-Ottersleben nicht durchzuführen.

Herbst: "Noch ist es nicht zu spät, die Aussaat von Gentechnik-Mais in unmittelbarer Nähe zur Stadt zu verhindern! Gentechnik auf unseren Äckern schadet den Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher sowie unserer heimischen Landwirte. Nicht der Griff zur Gentech-Trickkiste, sondern die Sicherung der gentechnikfreien Landwirtschaft, stellen einen Markvorteil für unsere Landwirte dar!"

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