PM 23: Stadtrat auf Streife im Sattel

17.08.06 – von Thorsten Giefers –

Lobende Worte findet Grünen-Stadtrat Thorsten Giefers für die Fahrradstaffel der Polizeidirektion Magdeburg, über deren Arbeit er sich am vergangenen Mittwoch ausgiebig informierte. "Die Radstreife praktiziert vorbildliche Bürgernähe, ist quasi die 'Polizei zum Anfassen'". Die Beamten sind flexibel einsetzbar und können schnell vor Ort sein. Im Gegensatz zu Fußstreifen besitzen sie einen hohen Aktionsradius, bei gleicher Bürgernähe und Sicherheitspräsenz. Sie spüren Verkehrsgefahrenpunkte auf und machen Politik und Verwaltung darauf aufmerksam.?

Sechs Kollegen kann Polizeidirektor Frank Rim in der Fahrradstaffel einsetzen. "Natürlich wäre mir mehr radelndes Personal lieber. Aber uns sind Grenzen gesetzt", bedauert er im Gespräch mit Thorsten Giefers. Die Staffel sei sehr erfolgreich.

Sie leiste enorme präventive Arbeit, etwa um Verkehrsteilnehmer vor Gefahren zu schützen. Natürlich sorgen die Beamten auch dafür, dass wiederholte Verstöße gegen Verkehrsregeln, etwa von Radfahrern geahndet werden. In Parks setzen sie den Leinenzwang für Hunde durch. Sie unterbinden Ruhestörungen und Verschmutzungen, spüren an der Elbe wilde Angler auf und Sorgen für Sicherheit auf dem Elberadweg.

Alle Hände voll zu tun?

Thorsten Giefers, selbst passionierter Radfahrer und in der Stadt nahezu ausschließlich mit seinem Drahtesel unterwegs, lässt es sich nicht nehmen, eine Fahrradstreife einen Vormittag lang zu begleiten. Er fährt mit den Polizisten im Sattel, Doreen Baake, Mike Winkler und Frank Krämer, mit. "An vielen Stellen in der Stadt ist es für Radfahrer nicht einfach, sich gesetzeskonform zu verhalten", bemerkt Thorsten Giefers aus eigener Erfahrung. Fehlende sinnhafte Radwege oder unübersichtliche Verkehrsführung verführten manchen Radler dazu, andere Wege zu befahren, auch wenn es etwa auf dem Fußweg weitergehe.

Beispiele: Kölner Platz, Anna-Ebert-Brücke, Breiter Weg oder Universitätsplatz.

Dies führt dann häufig zu Konflikten mit anderen Verkehrsteilnehmern. Um so wichtiger sei, dass die Polizisten vor Ort ihre Erkenntnisse über Gefahrenschwerpunkte z.B. über die AG Radverkehr an die zuständigen Verwaltungsstellen weitergeben.
Für Giefers ist die mobile Einsatztruppe im Sattel ein Aushängeschild für die Stadt. In Sachsen-Anhalt ist ein ähnliches Projekt in Halle wieder eingeschlafen.

Laut Rim ist das Konzept in anderen ostdeutschen Städten, so zum Beispiel in Potsdam übernommen worden. Grünen-Stadtrat Thorsten Giefers: "Die Fahrradstaffel ist eine gute Werbung für bürgernahe Sicherheit in der Landeshauptstadt. Ein Projekt was einen Ausbau verdient".

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