PM 16: Technikphobie der Verwaltung nicht unterstützen

Es verwundert nicht wirklich, dass technische Neuerungen, die in anderen Städten seit Jahren problemlos funktionieren, in Magdeburg wieder einmal argwöhnisch und im Ergebnis meist ablehnend beurteiltwerden, so Sören Herbst, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Aktuell geht es um das Thema Handyparken, einer Technologie, die neben...

09.09.11 –

Es verwundert nicht wirklich, dass technische Neuerungen, die in anderen Städten seit Jahren problemlos funktionieren, in Magdeburg wieder einmal argwöhnisch und im Ergebnis meist ablehnend beurteiltwerden, so Sören Herbst, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.

Aktuell geht es um das Thema Handyparken, einer Technologie, die neben größeren Städten, wie Kölnund Berlin, die dies bereits seit Jahren praktizieren, nun auch kleine Kommunen, wie Naumburg und Oldesloe einführen.

Magdeburg lehnt die Einführung erneut ab mit dem Hinweis, dies nutze "nur dem Bürger" und wäre vielzu teuer für die Kommune.

Folgt man dieser Argumentation, so müssten die Kommunen, in denen das Handy-Parken seit Jahren funktioniert, im Geld schwimmen. Das ist aber nicht so, sondern das Gegenteil ist der Fall, denn immer mehr Städte erkennen den Marketingvorteil solcher Angebote und werben damit um jeden Besucher.

Deshalb ist es schlichtweg falsch, wenn behauptet wird, dass das Handy-Parken nur dem Bürger etwas nutzen würde. Die Vorteile für die Kommune werden durch die Scheuklappen der Verantwortlichen einfach nicht wahrgenommen bzw. reflexartig nach Gründen für eine Ablehnung gesucht.

Die Kostenfrage wird wieder einmal mehr als Argument benutzt, um eine deutlich erkennbare und schon an vielen Stellen deutlich gewordene Innovationsfeindlichkeit und Technikangst zu kaschieren. An dieser Stelle sei der Hinweis auf die ebenfalls aktuell diskutierte Verweigerung der magdeburg.de Domain gestattet.

Die Vorteile des Handyparkens für die Kommune liegen jedoch ganz klar auf der Hand. Durch die leichte Handhabung des Parkvorgangs und die gerechtere Abrechnung kommt es zu deutlich mehr Kurzzeitparkprozessen und der Parkraum wird besser ausgenutzt. Außerdem kann der Entleerungszyklus bei Automaten erweitert werden, was zu einer Kostenersparnis für dieKommune führt.

Das Handyparken ist dazu geeignet, über eine große Fläche und über verschiedene Zonen mit unterschiedlichen Gebühren hinweg und weitere angeschlossene Kommunen ausgeweitet zu werden, ebenfalls ein ganz klarer praktischer Vorteil für die Stadt und die Region insgesamt.

Es bleibt zu hoffen, dass sich die politisch Verantwortlichen im Stadtrat ihre Meinung unabhängig von der bekannten Technikphobie der Verwaltung bilden und eine Mehrheit für die Einführung des Handyparkens auch in Magdeburg votiert.

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