PM 09/18: Magdeburg will keinen Einsatz von Breitbandherbiziden wie Glyphosat auf städtischen Flächen

"Das Artensterben ist neben dem Klimawandel derzeit die größte Bedrohung für die Menschheit", so Timo Gedlich, Stadtrat der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt und Energie."Anzahl und Vielfalt von Insekten gehen dramatisch zurück. Seit 1989 ist die Masse der Insekte... 

20.08.18 –

"Das Artensterben ist neben dem Klimawandel derzeit die größte Bedrohung für die Menschheit", so Timo Gedlich, Stadtrat der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt und Energie.

"Anzahl und Vielfalt von Insekten gehen dramatisch zurück. Seit 1989 ist die Masse der Insekten bundesweit um durchschnittlich 76 Prozent geschrumpft. Das ist besorgniserregend, denn schließlich erbringen Insekten elementare Leistungen für unser Ökosystem. Sie bestäuben Nutzpflanzen, bauen Schadorganismen ab, sorgen für die Reinigung von Gewässern und erhalten die Fruchtbarkeit der Böden. Zudem sind sie selbst Teil der Nahrungskette im Ökosystem."

"Deshalb ist es begrüßenswert, dass der Stadtgartenbetrieb in den letzten Jahren verstärkt Blühstreifen anlegt, die den Insekten hilft, Nahrung zu finden", so der grüne Kommunalpolitiker.

"Um nachhaltige Folgen für Ökosysteme und Menschen abzuwenden, sind die Kommunen jedoch gefordert, Insekten in allen Landschaftsbereichen und insbesondere in der Agrarlandschaft Lebensräume zu ermöglichen."

Gedlich: "Aus diesem Grund haben alle Fraktionen des Stadtrates (mit Ausnahme der CDU) einen Antrag im Stadtrat eingebracht, der den Einsatz des Pflanzenvernichtungsmittels Glyphosat sowie weiterer Breitbandherbizide auf allen Flächen der Landeshauptstadt Magdeburg künftig untersagt."

"Diesem interfraktionellen Ansinnen folgte der Stadtrat in seiner Sitzung am 16.08. mehrheitlich, ein wichtiger erster Schritt, dem zwingend weitere folgen müssen. Bestehende Verträge mit Pächtern stadteigener Flächen, wie z.B. landwirtschaftlich genutzte Grundstücke sowie über Garten- und Grabelandflächen außerhalb von Kleingartenanlagen, müssen nun geändert und der neuen Beschlussfassung angepasst werden, ggf. auch über Änderungskündigungen."

"Wir werden daher die Umsetzung des Beschlusses begleiten und regelmäßig den aktuellen Stand von der Verwaltung abfragen.“

Timo Gedlich
Stadtrat

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