PM 05/17: Wegwerf-Wahnsinn bei Einweg-Kaffeebechern stoppen

"Der tägliche to-go-Becher mit heißem frischem Kaffee gehört für immer mehr Menschen einfach dazu. Doch der schnelle Kaffee zum Mitnehmen macht der Umwelt schwer zu schaffen", so Timo Gedlich, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt und Energie. "Hunderttausende von Einwegbechern mit Plastikdeckeln und...

10.04.17 –

"Der tägliche to-go-Becher mit heißem frischem Kaffee gehört für immer mehr Menschen einfach dazu. Doch der schnelle Kaffee zum Mitnehmen macht der Umwelt schwer zu schaffen", so Timo Gedlich, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt und Energie.

"Hunderttausende von Einwegbechern mit Plastikdeckeln und sonstigem Zubehör landen so täglich nach kurzem Gebrauch im Müll. Geschätzte 320.000 Einwegbecher täglich werden deutschlandweit und bestenfalls in öffentlichen Abfallbehältnissen entsorgt. Schlechtestenfalls landen die kurzlebigen Becher in der Landschaft, auf Wegen, Plätzen und in Grünflächen".

Gedlich: "Die Entsorgung durch die Stadtreinigung ist mehr oder weniger aufwändig und kostet die Allgemeinheit der Gebührenzahlerinnen viel Geld."

"Die Pappbecher haben eine Lebensdauer von circa 15 Minuten und sind nicht recyclebar, da die verwendeten Materialien vor allem aus Polysterol oder aus fest miteinander verschweißter Pappe mit Kunststoff bestehen. Um das Müllaufkommen durch Einwegbecher zu reduzieren und das Erscheinungsbild des öffentlichen Raumes zu verbessern, möchte unsere Fraktion das Thema auf die Tagesordnung der kommenden Stadtratssitzung bringen und den Oberbürgermeister mit der Prüfung beauftragen, welche kommunalen Handlungsmöglichkeiten zu Verfügung stehen, um den Verbrauch von Einweggetränkebechern zu reduzieren. Hierbei sollen die Erkenntnisse der Deutschen Umwelthilfe e.V. als auch die Vorgehensweisen anderer Kommunen (wie z.B. Leipzig, Kiel, Schwerin u.a.) in dieser Sache berücksichtigt werden."

"Tatsache ist, so der grüne Kommunalpolitiker, dass es in puncto "Vermeidung von Einwegbechern derzeit noch keine bundeseinheitliche Regelung bzw. eine bindende Gesetzgebung gibt, so dass mögliche Kampagnen (auch der anderer Kommunen) bisher mehr oder weniger auf privaten Initiativen beruhen. Die Stadt kann und sollte dabei jedoch im eigenen Interesse Motor sein, die gemeinsam mit dem guten Willen der betroffenen Unternehmen und der Akzeptanz der Bürgerschaft ein Ziel erreicht, nämlich die Vermeidung eines immer größer werdenden Anteil zusätzlichen Abfallaufkommens".

"Durch den Erwerb eines Mehrwegbechers kann jeder Einzelne seinen Beitrag zur Müllvermeidung und Ressourcenschonung leisten", ist sich Gedlich sicher. "Eine weitere Möglichkeit, die Nutzung von Einweggetränkebechern zu vermeiden, ist die Einführung eines Mehrwegbecher-systems. Dieses System bietet neben der Möglichkeit der "spontanen" Verwendung auch eine Werbemöglichkeit für ein nachhaltiges Magdeburg mit Wiedererkennungseffekt (ähnlich dem Mehrwegbecher auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt auch gerne als Souvenier zu verwenden). Neben den Effekten der Müllvermeidung und der Ressourcenschonung sind auch geringere Reinigungskosten durch die weniger achtlos weggeworfenen Einwegbecher zu erwarten", ist Gedlich überzeugt.

Timo Gedlich
Umweltpolitischer Sprecher

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Presse | Umwelt