F0130/14: Eintragungen ins Goldene Buch Magdeburgs

Laut Wikipedia ist ein Goldenes Buch ein in Gemeinden und Städten verwendetes Buch, in dem sich Ehrengäste während eines Besuchs eintragen dürfen. Die Bezeichnung ist meist sinnbildlich, aber auch wörtlich in Bezug auf den Goldschnitt der Seiten und Vergoldungen am Einband zu verstehen. Das Goldene Buch der Stadt Magdeburg gibt es seit 1931. Eingerichtet wurde es während der Amtszeit von...

07.07.14 –

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

laut Wikipedia ist ein Goldenes Buch ein in Gemeinden und Städten verwendetes Buch, in dem sich Ehrengäste während eines Besuchs eintragen dürfen. Die Bezeichnung ist meist sinnbildlich, aber auch wörtlich in Bezug auf den Goldschnitt der Seiten und Vergoldungen am Einband zu verstehen.

Das Goldene Buch der Stadt Magdeburg gibt es seit 1931. Eingerichtet wurde es während der Amtszeit von Oberbürgermeister Hermann Beims. Mitglieder des Magistrats trugen sich am 10. Mai 1931 als Erste in das Buch ein. Seit 1985 wird das Goldene Buch in der Tradition von 1931 weitergeführt. Von 1985 bis zur politischen Wende und der Wiedervereinigung Deutschlands im Oktober 1990 gab es 11 Eintragungen. Mit Beginn des Jahres 2005, dem Jahr des 1200. Jubiläums der Stadt Magdeburg, wurde ein neues Goldenes Buch begonnen.

Der Eintrag ist eine besondere Ehrung für Personen, die die Stadt besuchen oder sich in besonderer Weise um die Stadt Magdeburg verdient gemacht haben.

Am Kulturhistorischen Museum Magdeburg fand am 13. und 14. Juni 2014 die internationale Tagung „Dome – Gräber – Grabungen: Winchester und Magdeburg. Zwei Kulturlandschaften des 10. Jahrhunderts im Vergleich“ statt. Erstmals trafen sich namhafte englische und deutsche Experten der Mittelalterlichen Geschichte, Kultur und Archäologie zum Austausch über die beiden königlichen Herrschaftszentren Winchester und Magdeburg. Den Hintergrund dieses Vergleichs bildet die Heirat zwischen Otto dem Großen (912-973) und seiner ersten Gemahlin Editha (910-946). Die aus Winchester stammende Prinzessin verbrachte einen Großteil ihres Lebens in Magdeburg und dem heutigen Sachsen-Anhalt.

Dazu war auch Frau Prof. Dr. Barbara Yorke aus Winchester eingeladen. Frau Prof. Yorke war ab 1977 Dozentin an der University of Winchester und seit 2001 dort Professorin für die frühmittelalterliche Geschichte. Mittlerweile ist sie emeritiert. Als ihr Forschungsgebiet gibt sie die frühmittelalterliche britische Geschichte, insbesondere das Königtum, Religion und Konversion, Wessex und das Leben von Frauen, sowie „Anglo-Saxonism“ des 19. Jahrhunderts an.

Wir finden es sehr bedauerlich, dass weder die internationale Tagung noch der Besuch von Frau Prof. Yorke auf der Magdeburg-Seite gebührende Erwähnung gefunden haben.

Zum Besuch von Frau Prof. Yorke in Magdeburg und ihre Eintragung ins Gästebuch der Stadt Magdeburg fragen wir Sie:

1. Wer entscheidet darüber, ob sich Besucherinnen Magdeburgs in das Goldene Buch oder in das Gästebuch der Stadt eintragen dürfen und welcher Gast öffentlich Erwähnung findet?

2. Welche objektiven Kriterien liegen der Entscheidung darüber, ob die Eintragung in das Goldene Buch oder in das Gästebuch erfolgt, zugrunde?

3. Ist es möglich, aus der Bürgerschaft oder dem Stadtrat Vorschläge oder Anregungen hinsichtlich der Eintragungen zu unterbreiten und wenn ja, wie erfolgt der formale Umgang mit diesen Vorschlägen?

 

Um kurze mündliche und ausführliche schriftliche Beantwortung wird gebeten.

Stellungnahme der Verwaltung S0190/14

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