A0054/18: Pappelallee in der Beimssiedlung

In der Pappelallee, einem Gehweg zwischen Beimsstraße und Seehäuser Straße in der denkmalgeschützten Wobau-Beimssiedlung, sind möglichst viele Bäume zu erhalten. Dafür ist die Fällgenehmigung für alle 183 Bäume zu überprüfen. Dabei ist zwischen der stadtteilprägenden Bedeutung der Pappelallee, der klimatischen Bedeutung der Einzelbäume und...

24.04.18 –

Der Stadtrat möge beschließen:

In der Pappelallee, einem Gehweg zwischen Beimsstraße und Seehäuser Straße in der denkmalgeschützten Wobau-Beimssiedlung, sind möglichst viele Bäume zu erhalten. Dafür ist die Fällgenehmigung für alle 183 Bäume zu überprüfen. Dabei ist zwischen der stadtteilprägenden Bedeutung der Pappelallee, der klimatischen Bedeutung der Einzelbäume und dem Allee-Status abzuwägen.

Das Gutachten des von den SWM beauftragten Landschaftsplaners und das Ergebnis der nochmaligen Überprüfung sind gemeinsam mit dem jährlichen Prüfergebnis des SFM-Baumkatasters im Umweltausschuss, Kulturausschuss sowie im Betriebsausschuss SFM vorzustellen.

Es wird eine Sondersitzung des Umweltausschusses zum künftigen Umgang mit Alleen angeregt.

Die SWM werden zudem gebeten darzulegen, ob eine alternative Trassenvariante für die geplante Fernwärmeleitungen möglich ist.

Begründung:
Die Ankündigung der Fällung aller 183 Pappeln hat viele Anwohner*innen der Beimssiedlung betroffen gemacht. Es ist nicht nachvollziehbar, dass Stadträte von geplanten Baumfällungsaktionen von dieser Dimension erst aus der Zeitung erfahren und auch der Umweltausschuss darüber nicht rechtzeitig informiert wurde.

Die Pappelallee ist ein Wahrzeichen der Beimssiedlung seit Jahrzehenten und prägt maßgeblich das Stadtteilbild. Mit der Fällung aller Pappeln verliert der Stadtteil deutlich an Aufenthaltsqualität. Viele Pappeln wurden gerade erst vor 10 Jahren neu gepflanzt – und sollen nun nicht mehr standsicher sein? Jeder Baum kann aufgrund von orkanartigen Sturmböen umkippen. Bei den letzten Stürmen betraf das in der Beimssiedlung im größeren Maße nicht die Pappeln. Dass alle 183 Pappeln nicht standsicher sein sollen, erscheint nicht plausibel.

Das Umweltamt hat die Fällungsgenehmigung für alle 183 erteilt, weil der Charakter der „Pappelallee“ durch eine Teilfällung zerstört werden würde und ein uneinheitliches Bild aus großen und kleinen Bäumen gäbe. Hierbei ist aber abzuwägen, ob dies eine Fällung aller – auch gesunder Bäume – rechtfertigt. Die Nachpflanzung aller 183 Bäume bzw. einer neuen Allee wird zudem mind. bis zu einem Jahrzehnt dauern, bis die neuen Bäume die Größe der zu Fällung vorgesehenen Pappeln erreicht haben.

Des Weiteren ist es unverständlich, dass das Umweltamt kein eigenes Gutachten zum Zustand der Pappeln beauftragt hat, da bei einem Alter von etwa 10 Jahren der meisten Pappeln nicht davon auszugehen ist, dass sie alle in einem schlechten Zustand sind.

Sollte die Fernwärmeleitung unter dem Fußweg der Pappelallee verlegt werden, stellt sich auch die Frage, welchen Einfluss das sich ausbreitende Wurzelwerk der neu gepflanzten Bäume auf die Fernwärmeleitung hat – Nicht, dass es dann im Nachgang heißt – aufgrund der zu erwartenden Ausbreitung der Wurzelwerks können an dieser Stelle keine neuen Bäume gepflanzt werden!

Es ist leichter in Alternativen zu denken, wenn Bäume vorhanden sind, als wenn alle gefällt werden.


Christian Hausmann, Stadtrat, SPD-Stadtratsfraktion
Oliver Müller, Stadtrat, Fraktion DIE LINKE/future!
Olaf Meister, Fraktionsvorsitzender, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

  Vorläufiges Ergebnis:

 

  Wiedervorlage:

 

  Ergebnis:

  geändert beschlossen

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